Ich vergaß für einen Moment, dass wir uns da ja im "Sperrgebiet NP" befinden. Danke Otto für den Hinweis.
Ich schlage vor, dass bei Interesse an einer Exkursion wir für die potentiellen Teilnehmer im nichtöffentlichen Teil des Forums bzw. per PN weitere Absprachen treffen. Das gilt besonders bei Festlegung eines Datums, um an dem Tag dann keine unliebsamen Begegnungen heraufzubeschwören.
es spricht nichts dagegen, gemeinsam eine Art "historische Wanderung" zu unternehmen. Ich finde, das ist eine sehr gute Idee!
Was meinen Vater btrifft, ist das kein Problem. Der ist sehr gut zu Fuß. Im letzten Jahr habe ich mit ihm in Österreich den Grubigstein bestiegen. Also ist der kleine Spaziergang nach Schluft sicher eine Leichtigkeit.
Was den Nationalpark und unerwünschte Begegnungen der dritten Art betrifft, wundert es einen schon, dass man ihn überhaupt auf Wegen betreten darf und er nicht mit Stacheldraht und Selbstschussanlagen vor den bösen Bürgern "geschützt" wird. ;-) Ich erinnere mich daran, dass wir in der Lüneburger Heide mal zwei Meter neben dem Wegrand eine kleine Verschnaufpause im Grase eingelegt haben. Es dauerte keine 10 Minuten und prompt kam berittene Polizei und verjagte uns von dort. Mancher findet die Erfüllung seines Lebens halt darin, seine Mitmenschen bei jedem noch so banalen Verstoß gegen (sinnvolle oder sinnlose) Gebote zu maßregeln. Komischerweise ist mir sowas in England, Frankreich oder Italien noch nie passiert. Weil man die Bürger dort für mündiger hält?! ... :-p
Hallo zusammen. Als Harz- und gleichzeitig Dampflokfan bin ich auf eure Seiten aufmerksam geworden.Anlass für meinen Beitrag ist jedoch die Bericht vom Forsthaus Schluft. Ich habe eine besondere Beziehung zu diesem Ort. Ca 500m oberhalb des ehemaligen Forsthauses in Richtung Sonnenberg im sog. Sonnental steht noch die Blockhütte des Akademischen Ski-Klubs Göttingen ,die Walter-Thörner-Hütte.Sie ist benannt nach dem Bonner Physiologen Walter Thörner . Erstellt wurde sie 1909 auf dem von der Forstverwaltung gepachteten Grund. 1905 wurde der Göttinger Klub gegründet von Studenten und Professoren der Universität.Das es damals mit einigen Umständen verbunden war ,übers Wochenende von Göttingen kommend den Langlauf-Sport auszuüben,wurde schon früh ein Standort im Harz gesucht . 1909 errichteten dann die Vereinsmitglieder an dem beschriebenen Ort eine Blockbohlen- Fertighütte ,erstanden von einer Schreinerei in Osterwiek im Ostharz. Von Anfang an wurde eine enge Verbindung zu den Forstbeamten ,auch im Forsthaus Schluft gehalten.Weibliche Besucher übernachteten im Forsthaus Schluft .Über die Jahren gab es einen wechselvollen Verlauf des Vereinslebens.Im der Hütte hielten sich ausweislich der Hüttenbücher die späteren Nobelpreisträger Werner Heisenberg(Physik) ,Ludwig Prantl(Physik) und Karl Schwarzschild( Chemie)auf , waren teilweise auch Mitglieder.Nach dem 2. Weltkrieg kam das Vereinsleben nur langsam in Gang , stabilisierte sich ab den 70 er Jahren. Nach einer umfangreichen Renovierung der Hütte und eine von Seiten der Forstverwaltung angebotenen ( !!!!) Erweiterung des Pachtgrundes kam dann die eiskalte Dusche in Gestalt von Frau Griefahn und Genossen- Der Naturpark Harz. Pech für uns ,das die Hütte gerade am Rand des Parkes stand.Ein verlangter Abriss der tradionreichen Walter-THörner-Hütte konnte vermieden werden , in dem sie unter Denkmalschutz gestellt wurde. Noch Eigentum des Vereins , darf sie aber nicht mehr genutzt werden und wird wohl verfallen. Selbst die Angebote des Vereins , für die Nationalpark-Verwaltung tätig zu werden , entsprechende Fachleute unter den Studenten wären verfügbar gewesen, wurden abgelehnt. Eine sehr undurchsichtige Rolle spielte seinerzeit auch der Oberforstrat Kühl aus Sieber. Die Forstverwaltung bot ein völlig inadäquates Grundstück in Oderbrück an ,leider wurde es von der damaligen Vereinsführung angenommen. Soviel zur Tradionspflege.
Horst-W. Matzner
Ehemaliges ASKG-Mitglied und ehemaliger Hüttenwart
Vielen Dank für diesen SEHR interessanten Beitrag! Ich wollte gern mal bei Google Maps schauen, wo die Walter-Thörner-Hütte liegt. Hast du zufällig einen Link auf Google Maps oder ein paar geographische Koordinaten? Das wäre supi!
hier die exacten Koordinaten : Breitengrad :51.74847804, Längengrad :10.4864502.
Viel Erfolg beim Suchen . Die Hütte steht im sog. Sonnental, genau dort , wo die Sieber die Strasse unterquert. Ist auf der karte gut zu sehen. Auf dem Satellitenbild reicht die Auflösung nicht , ausserdem decken hohe Bäume die sicht nach oben ab.
habe noch einmal map - gegoogled. Das Satellitenbild scheint aktualisiert worden zu sein. Jetzt sieht bei grösster Vergrösserung Hüttendach und Schornstein unter : Breitengrad : 51.74850939 ,Längengrad : 10.48636436
Ich habe in den letzten Tagen einige Fotos aus St. Andreasberg und Umgebung ersteigern können. Einige von ihnen passen hier gut zu Themen im Forum. Ich stelle sie in den nächsten Tagen in die unterschiedlichen Unterthemen ein. Anfangen möchte ich mit einem Bild vom Forsthaus Schluft; die Aufnahme soll 1947 gemacht worden sein:
Einige Anmerkungen von mir: Rechts an der Hauswand sind zwei Schilder angebracht, darauf steht: Öffentlicher Fernsprecher (oben), Post-Hilfsstelle (unten). Bekanntermaßen konnte man ja von hier telefonieren und seine Briefe aufgeben und abstempeln lassen. Über der links stehenden Person ist eine Hausnummer angebracht: 647. Die Zahl kommt mir doch ziemlich hoch vor. Weiß jemand, ob in Sieber (früher) die Häuser einfach durchnummeriert worden (wie z.B, auf manchen Nordseeinseln). oder handelt es sich hierbei um die ass-Versicherungsnummer, eine Forst-Inventarnummer oder um die Telefonnummer des Forsthauses? Bei den beiden Herren scheint es sich um Forst-Mitarbeiter zu handeln; wahrscheinlich ist auch der dort im Haus wohnenden Förster (+seine Gattin samt Hund) abgebildet. Sehr schön auch die schindelgedeckte Eingangs-Veranda mit den prachtvollen Blumen. Bestimmt der ganze Stolz der Hausherrin.... Man beachte auch die obere Fenster-Reihe: hier sind motivbestickte Gardinen zu erkennen.
Ich finde, dieses Foto ist ein sehr schönes Zeitdokument.
Ich kenne den Film. Bilder daraus hatte ich ja hier schon im Forum gezeigt. Ob ihr es glaubt oder nicht, die Bilder verfolgen mich manchmal im Traum. Ich bin sehr, sehr traurig über solche "Eindrücke". Gerade die wenigen Gebäude und Siedlungen im Harz, die außerhalb der Ortschaften liegen, sind oft die authentischsten Gemäuer. Er wäre schön, wenn solche zukünftig eine bessere Chance verdienen, als das Schlufter Forsthaus.
Ich bin übrigens eifriger Sammler von Ansichten und Karten dieses Hauses. Au den Texten der Ansichtskarten lässt sich auch viel über die Geschichte des Hauses und der Umgebung sowie die Einordnung in den jeweils zeitlichen Kontext herauslesen.
Hallo Jörg, herzlichen Dank für die interessanten Details! Aus Beständen meiner Mutter, die ~ 1934 im Forsthaus Schluft eine Zeit lang als "Haustochter" gearbeitet hat, hatte ich noch einige Fotos, auf denen u.a. der Förtster Diek (in Paradeuniform mit Dolch) und Teile der Belegschaft zu sehen sind. Die Originale habe ich dem für St. Andreasberg zuständigen Archiv übergeben, kann bei Interesse aber noch Kopien übermitteln.