vielen Dank für den Hinweis ... auch wenn ich das Buch vor einiger Zeit bereits antiquarisch gekauft hatte. Zur Zentralaufbereitung ist es allerdings nicht so ergiebig ... für mich Wissenswertes finde ich eher zum Bahnhof Frankenscharrnhütte (ink. Risszeichnungen des Gebäudes) und zur Einersberger Zentrale.
Bei dieser Gelegenheit platziere ich hier schnell zwei Bilder, die du bereits kennst, zum aktuellen Bearbeitungsstand des Steinbruchs Schwarzewald:
Bingo! Das ist in der Tat die Basisinformation in Sachen Zentralaufbereitung. Der Witz ist: Ich hatte das Buch schon einmal in der Hand, aber zu einem Zeitpunkt, als mein Interesse an der ZA noch nicht so stark war. Es gibt allerdings immer noch offene Fragen. Beispielsweise: wie wurde Erz aus anderen Quellen als dem Ottilieschacht zugeführt? Und eine weitere Unklarheit: Es gibt Bilder und Beschreibungen zum Abtransport des Abraums zur Halde ... aber nicht wie das gereinigte Erz zur weiteren Bearbeitung gelagert und abtransportiert wird. In dem dem anderen Buch »Ein Bär stand vor der Tür« wurde beim Bahnhof FSH Frau Müller beim Güterverkehr für 1944 (?) auf Seite 45 zitiert: »Erzzüge ... kamen von Beuthen« --- da stellt sich die Frage, ob das nur oder erst in den Kriegsjahren so war, dass zur Kapazitätsauslastung der ZA das Erz nicht nur aus dem Oberharz zur Aufbereitung angeliefert wurde? Wie wurde es entladen? Auf der selben Seite steht auch: »Blei ... nach Lautenthal, jeden Tag in zwei oder drei Zügen in »OM-Wagen« ... das käme mir für »meine« Zeit um 1930 arg viel vor und scheint mir entweder falsch erinnert oder einem kriegsbedingten Hochfahren der Produktion geschuldet. Was meinst du? ... oder andere Mitleser?
Ich zitiere dazu mal meine Rechnung aus Antwort Nr. 13 in diesem Thread:
Zitat von jaffaWenn von 110.000 t/Jahr Durchsatz der Zentralaufbereitung knapp ein Viertel als Erzkonzentrat verladen wurde, dann sind das rund 100 t/Werktag = 5 Waggons. Es könnte also pro Tag einen Erzzug Richtung Langelsheim gegeben haben.
Leider ist es so, dass mein Verladegleis der ZA im Modell unmittelbar an der hinteren Anlagenkante liegt. Ich muss mal schauen, ob das vernünftig aussieht, wenn ich unmittelbar am Ladegleis ein Stück Gebäudefront als Halbrelief platziere und dahinter als Kulisse eine Fotoretusche der ZA wie auf Seite 113 im Buch herausragen lasse.
Wie die Verladeeinrichtungen am Ladegleis aussahen (Schüttbunker? Förderband? ...?), ist für mich ja immer noch unklar. Leider ist der Grundriss auf S. 41 des eBooks so niedrig aufgelöst, dass man nicht einmal erkennen kann, ob und wo dort die Ladegleise waren.
2-3 Züge pro Tag ist in der Tat etwas viel, ich tippe eher auf 2-3 pro Woche. Einer wäre realistisch. FSH war damals schon total altersschwach und antiquiert, da konnte man nicht zügeweise produzieren. Allerdings ist davon auszugehen, dass die Preussag gerade im Krieg die Erze ihrer über das ganze Reichsgebiet verteilen Werke überall hin lieferte. Stand nicht mal irgend wo etwas von Übersee-Erzen?
An der ZA befand sich lediglich eine Sturzbühne, so dass man das Konzentrat mit Schubkarren oder Hunten in die kleinen O-Wagen der Staatsbahn kippen konnte. Zur FSH habe ich mal was von einem einfachen Huntlauf gelesen.
Glückauf
Jörn
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"Da steht zu befürchten, das es in Mode kommt und als ungeheuer versnobt gelten wird, den Februar in Braunlage oder Altenau zu verbringen."
Habe krankheitsbedingt hier lange nicht hereingeschaut. Mann, was habe ich verpasst! Bei Jürgen ist der Baufortschritt atemberaubend und die Gestaltung und Detaillierung angesichts des (für mich unvorstellbar kleinen) Maßstabs beeindruckend. Dass bei Jürgen, wie die Videos beweisen, auch die Mechaniken funzen, wundert mich allerdings weniger, dazu kenne ich ihn schon zu lange. Jürgen, mach du nur so weiter!