Sogenannte Zwergsignale stellt man überall da auf wo es die Sicht der Lokführer auf diese Signale erforderlich macht. Z.B. unter Bahnsteigüberdachungen, wo mam es sonst nicht zeitig genug erkennen könnte. Aber Zwergsignale sind eigentlich die, welche in Bodenhöhe und nicht an einen Mast stehen.
Ich bin zwar nicht Otto, aber ich kann den Grund für die kurze Ausführung des Formsignals auch nennen: Das Gleis hat ein Bahnsteigdach, welches die Sicht auf ein Signal mit normaler Höhe versperren würde. Ganz links erkennt man übrigens noch das Ende der Unterführung zum Bahnsteig.
In Deutschland handelt es sich um eine umgangssprachliche Bezeichnung für verschiedene Arten von Eisenbahnsignalen. In der deutschen Eisenbahn-Signalordnung [1] und im Signalbuch [2] der Deutschen Bahn AG ist der Begriff Zwergsignal nicht enthalten; ebenso nicht in der Signalvorschrift DV V2 [3] der ÖBB.
Wie Hubert schon sagt, so isses! Zwergsignal ist eine inoffizielle Bezeichnung, die sowohl a) für Signale an niedrigen Masten, als auch b) speziell für Lichtsperrsignale in niedriger Ausführung verwendet wird.
Ich meine mich aber zu entsinnen, dass es den Begriff in der schweizerischen Vorschriftenwelt gibt, bin mir aber nicht sicher.
Wo wir gerade dabei sind: die Modellbahnwelt kennt so einige Begriffe, die nach Vorbild klingen, aber nicht vom Vorbild sind. Mein Lieblingswort ist das "Gleisbildstellwerk". In Westdeutschland wurden diese Stellwerke stets als "Drucktastenstellwerk" oder "Relaisstellwerk" bezeichnet. Den Begriff Gleisbildstellwerk kannte die Bundesbahn überhaupt nicht!
Bis, ja, bis die Firma Fleischmann in den 60ern ein Stellpult rausbrachte, das sie im Katalog als Gleisbildstellwerk verkaufte. Innerhalb weniger Jahre wanderte der Begriff in den Wortschatz der Modellbahner und Eisenbahnfreunde, die im Gespräch mit Berufseisenbahnern ("Hat dieser Bahnhof ein Gleisbildstellwerk?") fragende Gesichter auslösten.
Aber: in der DDR wurden die Relaisstellwerke tatsächlich als Gleisbildstellwerke bezeichnet, und bei Verfassung der heutigen gesamtdeutschen Fahrdienstvorschrift hat man das Wort tatsächlich übernommen. So paßt sich die Realität manchmal nachträglich der Fiktion an.
Zitat von Sebastian Wo wir gerade dabei sind: die Modellbahnwelt kennt so einige Begriffe, die nach Vorbild klingen, aber nicht vom Vorbild sind. Mein Lieblingswort ist das "Gleisbildstellwerk".... Aber: in der DDR wurden die Relaisstellwerke tatsächlich als Gleisbildstellwerke bezeichnet, und bei Verfassung der heutigen gesamtdeutschen Fahrdienstvorschrift hat man das Wort tatsächlich übernommen. So paßt sich die Realität manchmal nachträglich der Fiktion an.
Da das Rätsel ja nun aufgelöst ist, macht es vielleicht nichts, wenn wir immer mehr OT werden. Ich pack da den Moderator mal unter den Tisch. Mein "Lieblings"-Fachausdruck der Modellbahner ist "Bremsbacken", etwas, was kein Vorbildwagen je hatte. Eine Backenbremse kenne ich nur beim Skilaufen, wenn man auf den Allerwertesten fällt und denselben als Bremse benutzt.
Ach ja, und dann das Wort "Fahrbetrieb". Das habe ich eigentlich noch lieber. Aber auch hier beginnt, wie von Sebastian konstatiert, die 1:1-Bahn sich an den Modellbahnjargon anzupassen. Zumindest bei einigen Museumsbahnen habe ich schon gelesen, wann der "Fahrbetrieb" wieder anfängt. Aber die haben es vermutlich eher von den Fahrgeschäften auf dem Rummelplatz abgeguckt.
Vielleicht etikettiert die DB demnächst einige Streckenabschnitte (auf denen Reiner rumdüst) als "Paradestrecke".