Am westlichen Ende von Schluft ist eine relativ große Fläche frei gehalten für die künftige Sägemühle. Eine richtige Sägemühle gehört in den Harz wie ein Bergwerk, ein Steinbruch (beides schon vorhanden) und eine Hammerhütte (in Planung). Dass ich mit dem Sägewerk noch nicht angefangen hatte, lag vor allen Dingen darin, dass es mir an Unterlagen für den Bau des Gatters fehlte.
Nun betreibe ich ja schon seit Jahren Forschungen in puncto Sägemühlen, aber erst vor Kurzem habe ich im Netz eine Konstruktionszeichnung für ein Horizontalgatter gefunden. Horizontalgatter eignen sich auch viel besser für den Modellnachbau als die "normalen" Vertikal- oder Vollgatter. Also entwarf ich auf dem Bildschirm auf der Basis der gefundenen Zeichnung die Teile für mein Horizontalgatter 1:45. Von Anfang stand fest, dass es "richtig" funktionieren sollte. Richtig in Anführungsstrichen, weil ich damit keine Rundhölzer in Scheiben schneiden will, das Gatter soll nur laufen und den Holzschnitt simulieren. Hier ein erstes Bild von der Teileproduktion:
Im Vordergrund die Lötlehre für den Schlitten, dahinter rechts die doppelte Gleitbahn für den Schlitten und im Hintergrund das Sägegerüst. Bis auf den Schlitten habe ich alles aus Polystyrol angefertigt.
Gleichzeitig entwarf ich eine Sägehalle. Ich wollte kein bestimmtes Sägewerk nachbauen, sondern konstruierte aus der umfangreichen Material- und Bildersammlung eine generische Sägehalle. Hier seht ihr schon mal die ersten Teilen montiert mit probehalber aufgestelltem Horizontalgatter:
Das halbfertige Gatter aus der Nähe betrachtet. Das Schwungrad ist ein Skalenknopf aus dem Drehknopfsortiment von Pollin und muss noch seiner Riffelung beraubt und dünner gesägt werden.
Gestern Abend nun konnte ich mit Christa <span style="font-size:24">Richtfest feiern:
Das war uns zwar keinen Asbach Uralt wert, aber ein Piccolo, der noch im Kühlschrank herumlungerte, musste dran glauben. Eine richtige Modell-Richtfestszene hätte ich gerne nachgestellt, aber es fehlt an den passenden Leutchen. Es gibt leider keine Zimmerleute in 1:45. Aber immerhin habe ich aus vorhandenem Material einen Richtkranz hingefummelt.
Zum Schluss noch ein Blick in die Halle. Das Horizontalgatter ist betriebsfertig und lief während des Richtfestes unermüdlich mit einem Geräusch, das - ohne mein Zutun - einem Sägegattergeräusch sehr nahe kommt. Das Thema Animation, das wir ja im anderen Forum hatten, muß also ganz neu aufgerollt werden.
Der Klotzwagen ist erst halb fertig, und im Sägeschlitten ist noch kein Sägeblatt eingespannt. Aber das sind Kleinigkeiten, die ich wohl auch noch hinbekommen werde. Etwas schwieriger wird die Darstellung des Höhenantriebs des Schlittens. Da braucht es zwei Gewindestangen M 1,4 sowie vier Kegelzahnräder M 0,5, für beides habe ich schon Quellen im Internet geortet. Aber das Ganze zu montieren, dürfte nochmal ne schöne Fummelei werden. Hier noch ein Blick aus der anderen Richtung. Die wunderschöne Hobelbank rechts habe nicht ich erbaut, sondern Jean Dahlem aus Lorenzweiler (Luxemburg), der sie mir im Jahr 2000 bei einem Besuch der BAE II als Geschenk überreichte. Die Löcher für die Spannklötze sind viereckig, unfassbar!
So, am 23. dieses Monats ist Gelegenheit, sich das Teil aus der Nähe zu betrachten. Kommet zu Hauf!
Otto, das ist ein sehr schönes Modell. Wo steht so in Sägegatter? Du suchst Dir immer ausgefallene Vorbilder aus. Deine "Hammerhütte" ist ja auch im Original sehr selten. Außerdem bist Du schnell im Bauen. Ist ein für mich, den Güterschuppen fertig zu bauen. Vele Grüße, Dieter
Nun ist, wie man sehen kann, nicht nur ein Sägeblatt im Gatter, sondern es ist auch schon gesägt worden.
Aber irgendwo macht das Gatter ein merkwürdiges Geräusch. Sägemeister Kalle Dreymann steht ratlos davor. Im Hintergrund ist "Bubi" (Klarname der Redaktion bekannt) dabei, ein passendes Schmiermittel auszusuchen, um dem Geräusch beizukommen.
Zitat von Boscho im Beitrag #7Vielleicht interessiert es ja noch, obwohl der Strang schon einige Tage alt ist.
Sowas interessiert immer. Ich habe das Hochholen dieses Stranges zum Anlass genommen, wenigstens einen Teil der Bilder zu restaurieren. (Obwohl es schon neuere gibt, denn das Gatter ist ja lange voll funktionsfähig.) Es lohnt sich also mal zurückzuscrollen.