Hallo zusammen,
heute war ich wieder einmal im Bereich der Rübelandbahn unterwegs. Der nachfolgende Wander- bzw. eher Erlebnisbericht
soll einen kleinen Eindruck einer leicht beschwelichen "Suche" geben.
Als ich das Krockenstein-Viadukt unterquerte kam mir der Gedanke, einmal nach einem geeigneten Fotostandort, für eine der nächsten Events auf der Rübelandbahn, zu schauen. Verrückt wie ich bin suchte ich einen Platz, wo ich das Auto abstellen konnte. Am alten Rübeländer Bahnhof fand ich dann in Höhe des, bereits verfallenen, Sägewerk einen geeigneten Platz. Wie sich später herausstellen sollte, ist diese Tour nur etwas für echte Bergziegen oder Hexen, die ja bekanntlich auf ihren Besen über das Viadukt fliegen können. 

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite führte dann auch ein Weg hinauf zum Berg. Ich ahnte, dass dieser bereits zugewachsene Weg zum Haltepunkt Neuwerk führen müsste. Dem war dann auch so. Nach ca. 200m bog der Weg nach links ab, wo er über Treppensprossen aus Bahnschwellen hinauf zum Haltepunkt führte.
Am Haltepunkt angekommen schaute ich direkt auf auf das Südwestportal des 90m langen Nebelsholztunnels. Durch ihn hindurch konnte ich dann auch das Krockenstein-Viadukt und das Südwestportal des Krumme-Grube-Tunnels (399m lang) erkennen.
Nun stellte sich aber die Frage: "Wie komme ich an das Viadukt, ohne durch den Tunnel laufen zu müssen?" Nun eine Antwort fand ich für den Moment nicht. Ich wollte schon umkehren, besann mich dann aber das ja heute Sonntag ist und heute bestimmt kein Zug auf der Strecke unterwegs sein würde. Schließlich war ja gestern auch am Bahnhof Blankenburg alles leer. Mutig, verrückt oder Lebensmüde entschloss ich mich doch für einen 90m Sprint. Wer schon mal mit schweren Wanderstiefeln und einem schweren Rucksack gesprintet ist, weis, was das für eine Anstrengung ist.

Während des Sprints hatte ich Blut und Wasser geschwitzt, wurde dann aber durch den Anblick des Viadukts entschädigt. Dennoch würde ich diesen Sprint so schnell nicht wiederholen.
Auf der nordöstlichen Seite des Tunnels angekommen, eröffneten sich die Blicke auf das Viadukt, dem Südwestportal des Krumme-Grube-Tunnels und dem Nordostportal des Nebelsholztunnels.
Von beiden Seiten des Tunnelportals aus hat man hier einen wunderbaren Blick auf das Viadukt und einem Teil von Neuwerk.
Bei Blickrichtung auf den Krumme-Grube-Tunnel führt rechts ein schmaler Pfad in den Wald hinein. Hier standen die "Gestelle" auf dem nachfolgenden Bild. Noch habe ich keine Idee was das einmal war.
Links von diesen Gestellen entdeckte einen total zugewucherten Pfad, der über Stufen, die man nur bei sehr genauer Betrachtung noch als solche ausmachen konnte, hinab zum Ort führte. Soweit ich diesen Pfad verfolgen konnte, müsste er direkt unterhalb des Viadukts auf die B 27 stoßen.
Auf meinem weiteren Weg folgte ich dem Pfad, der rechts an den Gestellen vorbei führte. Es war, wie das Bild unten zeigt, die richtige Entscheidung. Nach wenigen Metern gelangte ich an einen Felsvorsprung, von aus man einen sehr schönen Blick auf den Krockenstein hat, wie er von der Straße aus nicht zu sehen ist.
Diesen Platz nutze ich für eine kleine Rast mit Picknick (Kaffee, Hartwurst und Käsebrötchen

). Rechts von diesem Felsvorsprung, mit kleiner Wiese, führte der Pfad weiter bergaufwärts. Nach einen recht steilen Aufstieg erreichte ich dann eine Stelle, die sich ideal als Fotostandort eignet. Von hier oben hat man einen sehr schönen und interessanten Blick über das gesamte Viadukt.
Das schöne an diesem Standort ist, dass man sowohl in Richtung Hüttenrode wie auch in Richtung Rübeland einen unverbauten Blick auf die Strecke hat.
Rechts führte der Pfad dann wieder bergabwärts, so jedenfalls dachte ich dies. Nach 200m, bei denen ich häufiger über umgestürzte Bäume klettern musste, endete der Weg. Es war einfach nichts erkennbar. Folglich musste ich nun den steilen Hang zu den Gleisen hinab "klettern". Nur gut, dass ich meine Wanderstöcke bei mir hatte und ich mich so beim Abstieg stützen konnte. Kurz bevor ich dann das Gleisniveau erreichte, endeckete ich etwas, das aus der Entfernung wie ein Weg auf der gegenüberliegenden Seite aussah.
Später stellte sich heraus, das meine "Kletterpartie" nicht notwendig gewesen wäre. Zwischen den Birken, rechts im Bild, und hinter der Tanne führt ein Pfad hinauf zu dem Ort, den ich für mich als Fotostandort ausgemacht habe.
Als ich wieder am Bahnsteig des Haltepunkt Neuwerk angekommen hatte, hörte ich ein Geräusch, das mir irgendwie bekannt vorkam. Ich hielt inne und lauschte, ob ich noch etwas hörte. Und da, war es wieder. Es war das Horn der 185 641 der Hvle. Sie war Vorspannlok eines aus Blankenburg kommenden Zuges. Nachgeschoben wurde der Zug von 185 640. Puh......nur gut, dass der Zug nicht kam, als ich meinen Spurt machte.

Nach dem "Schock" war ich froh, als ich wieder im Auto saß. Auf den Rückweg machte ich dann noch einen kleinen Abstecher ins Selketal, um dort ein Versprechen einzulösen. Nun ratet mal, welches Versprechen das war?
Viele Grüße
Heidi