Wer kann die deutsche Sütterlin-Schrift (noch) lesen? Auf dem Postkartenmotiv (AK gelaufen 1964 von Elend nach Rheinsberg) trägt das "HO-Waldgasthaus" Drei Annen diese herrliche Schrift an der Fassade. Gruß Jörg
Hallo Axel, meine Frage, wer die Schrift denn noch lesen kann, war eher rhetorisch gemeint. Natürlich habe ich de Schriftzug auch entziffern können, zumal ich in den 1980er Jahren kurz vor meinem Abitur im Leistungsfach Mathematik diese Buchstaben lernen musste, da in der Vektorenrechnung die Vektoren damit bezeichnet wurden.
Ich habe das Foto nur deshalb hier im Forum gebracht, weil mich die Darstellung einer solchen Schrift an einem Gebäude verwundert (mir ist kein weiteres Beispiel bekannt) und zudem noch zu dieser Zeit. Meines Erachtens war spätestens um 1950 mit der Verwendung dieser Schrift Schluss.
Ist das wirklich Sütterlin? Hier auf meinem Handheld sieht das eher wie deutsche Kanzleischrift aus. Diese wird i.d.R. auch zur Bezeichnung von vektorialen Kräften Verse der - nicht wahr, Volker? ;)
LG
Jörn
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"Da steht zu befürchten, das es in Mode kommt und als ungeheuer versnobt gelten wird, den Februar in Braunlage oder Altenau zu verbringen."
Hallo liebe Schriftfreunde, bei der Schrift an dem Bahnhofsgebäude handelt es sich eindeutig um die sog. Sütterlinschrift. Bei dieser Namensgebung wird immer übersehen, dass Sütterlin auch eine lateinische Schreibschrift entworfen hat; s.a. http://www.deutsche-kurrentschrift.de/in...ichte_fraktur_8 (vorletzter Absatz). Für ein Bahnhofsgebäude ist die Schrift in jedem Fall seltsam. Gruß Wilfried Lange
Hallo Wilfried, danke für deinen Beitrag zu meinem Bild und für deine Unterstützung für die Sütterlinschrift. Besonders lehrreich finde ich das konkrete Jahr, wo die Schrift ihr Leben aushauchte: 1941 mit dem Verbot durch die Nazis.
Aber noch einmal zur Richtigstellung: bei dem abgebildeten Haus handelte es sich nicht um das Bahnhofsgebäude in Hohne, sondern um die Gaststätte Drei Annen (ca. 1 km nordöstl. des Bahnhofs an der Landesstr. nach WR, dort wo der modernisierte Bahnübergang ist). Aber ob Bahnhofsgebäude oder nicht, dass ein Gebäude noch Jahre nach der Abschaffung einen derartige Schriftzug trug, ist bemerkenswert. Denn man konnte ja nicht erwarten, dass jeder Besucher in der Lage war die Buchstaben zu entziffern. Entweder war man nur zu faul bzw. hatte kein Geld, ein modernes Schild anzubringen; oder man legte ganz bewusst Wert auf diese Darstellung, z.B. um sich interessant zu machen oder eine bestimmte Tradition zu bewahren.
Zitat von kuno im Beitrag #1 Auf dem Postkartenmotiv (AK gelaufen 1964 von Elend nach Rheinsberg) trägt das "HO-Waldgasthaus" Drei Annen diese herrliche Schrift an der Fassade.
Ein H0-Waldgasthaus? Und ich hätte den goldenen Stiftzahn meiner Urgroßmiutter gewettet, dass das ein Originalgebäude im Maßstab 1:1 ist. ;-)
Ohne den anderen jetzt dazwischenreden zu wollen, so präsentiert es sich heute dem Besucher. Das Umfeld ist etwas verändert. Vorige 2 Woche machten wir drei Tage Brocken- und Harzbahnknipserei, da hatte ich das Häuschen vom Parkplatz direkt im Blick.
Thomas, dir ein herzliches Dankeschön für das Vergleichsfoto mit heutigem Zustand. Es hat sich doch einiges am Haus verändert, so u.a. der Giebel und die Fenster.
@Otto: Als Modellbahner hast du natürlich bei H0 an die Spurweite bzw. den Maßstab gedacht. Aber ich denke, dir ist klar, was die Abkürzung HO im DDR-Jargon bedeutet hat.
Ohne den anderen jetzt dazwischenreden zu wollen, so präsentiert es sich heute dem Besucher. Das Umfeld ist etwas verändert. Vorige 2 Woche machten wir drei Tage Brocken- und Harzbahnknipserei, da hatte ich das Häuschen vom Parkplatz direkt im Blick.
Also, ich hätte jetzt echt nicht gedacht das es dieses Gebäude noch gibt......
@Otto: Als Modellbahner hast du natürlich bei H0 an die Spurweite bzw. den Maßstab gedacht.[/quote] Also nicht wirklich. Und HO-Gaststätten habe ich reichlich genossen. Da gab es sogar recht gutes Essen (wenn man deftige Hausmannskost mag). In Drei Annen war ich allerdings nie drin, nur der Mitropa-Bahnhofsgaststätte.