baut den Harz teilweise nach und weiß nicht, was er baut :-)
Harzer Wasserregal: Das sind -vereinfacht ausgedrückt- ausgeklügelte Talsperren und Grabensystheme, die die Bergwerke mit Wasser für die Schaufellräder versorgt haben. Der Oderteich ist z. B. ein soches Auffangbecken.
Hi Alex, danke für deinen interessanten Beitrag, sowohl die Schlittenfahrer (stark!) als auch die Sache mit dem Wasserregal. Nur, wie kommst du drauf, dass ich davon nichts weiß? Schon vor dreißig Jahren habe ich intensive Studien zum Oderteich, Rehberger Graben, Dammgraben, Feldgestänge, etc, etc, gemacht. In meiner Bilbliothek findest alles, was es zum Thema gibt. Und klar, dass davon auch was auf die Anlage kommt. Z.B. führt ja die noch zu bauende Strecke nach St.Andreasberg am Rehberger Graben entlang, der stückweise auch dargestellt werden soll. Leider kann ich den Damm des Oderteiches mit dem schönen Striegelhäuschen, über den die Trasse ja virtuellerweise verläuft, nicht darstellen. Man kann nicht alles haben. Kannst aber gern weiter so spannendes Material einstellen. Gruß
Also, um mal einen überflüssigen Beitrag zu liefern: ich baue auch nach Harzer Vorbild, hätte ein Wasserregal aber bisher eher für eine Flaschenablagemöglichkeit gehalten...
Daher gleich eine Frage zu diesem Begriff: gibt es im Harz "mehrere Regale", die jeweils eine Anordnung von Talsperren u. ä. meinen, also das Goslarer Wasserregal, daß Selketal-Wasserregal usw., oder gibt es nur "das" eine Harzer Wasserregal, mit dem die Gesamtheit aller Anlagen gemeint ist?
Und: gehören dazu nur jahrhundertealte Teiche, Gräben usw. oder stellen die neuzeitlichen Talsperren (Rappbodetalsperre, Wendefurth) auch einen Teil dieses Systems dar?
Mal so aus der Hüfte geschossen, ohne Garantie auf Vollständigkeit und 100% Sicherheit: Das Oberharzer Wasserregal gibt es nur einmal, (weil es das Oberharzer ist). Ähnliche System, Wasser aus den Bergen in Teichen zusammeln, die teilweise untereinander durch Gräben niedrigen Gefälles verbunden waren und so stufenweise die Wasserkraft zum Antrieb von Maschinen des Bergbaues zu betreiben, gab es auch anderswo. Zumindest war ich 1991 mit einem mehr "Wasserlauf-Verrückten" irgendwo im Umfeld des Selketals unterwegs, um deren Spuren dort nach alten Karten zu verfolgen. Hier schien aber nichts mehr richtig funktionsfähig und unterhalten gewesen zu sein. ... und außerdem ist das Oberharzer von den Dimensionen her viel größer.
Also gab es und kann auf andere fiktive Modellbahnsituationen auch sowieso angewendet werden (meiner meinung nach)
meines Wissens ist der Harz kreuz und quer mit solchen Wasserläufen durchzogen. Teilweise wurden die sogar als Stollen angelegt, von einem Tal durch den Berg ins Nächste. Nicht auszuschließen, dass da irgendwo im Bodetal an einem Hanhg ein Wasserlauf ist...
unter http://www.harzsuche.de steht: Das Oberharzer Wasserregal ist ein Wasser-System zur Speicherung, Transport und Nutzung von Regenwasser. Es besteht aus vielen Teichen, Stauseen, Gräben Wasserläufen und Dämmen. Man spricht beim Oberharzer Wasserregal vom bedeutendsten Wasserwirtschaftssystem der Welt. Es steht unter Denkmalschutz und es wurde bereits Antrag auf die Aufnahme in die Liste der UNSECO Weltkulturerbe gestellt.
Wasser hatte schon immer eine große Bedeutung für den Bergbau. Zum Einen war es untertage eine Gefahr und musste abgepumpt werden, zm Anderen wurde seine Kraft genutzt um Wasserräder anzutreiben, die wiederrum Wasser abpumpten oder aber Mensch und Material transportierten. Von den ehemals wohl über 120 Teichen und 600 km Gräben sind heute noch etwa 66 Teiche und 70 km Gräben erhalten. Das Oberharzer Wasserregal wird noch heute für die Gewinnung, Speicherung und Aufbereitung von Trinkwassergenutzt.
Und die Harzwasserwerke schreiben: Oberharzer Wasserregal
Über 1000 Jahre lang wurden die Geschicke des Oberharzes durch den Bergbau auf Silber und Blei, in geringem Maße auch auf Kupfer und Eisen, bestimmt. Alle Naturgüter hatten ihm zu dienen, so auch der Wald und das Wasser. Durch den Bergbau wurde der Harz von den Menschen und für die Menschen erschlossen.
Das Wasser hatte immer eine ganz besondere Bedeutung. Es bereitete den Bergleuten große Schwierigkeiten, weil es in die Schächte und Stollen einsickerte und den Abbau der Erze stark behinderte. Nur sehr begrenzt waren die Möglichkeiten, das eingesickerte Wasser durch „Wasserknechte“ herausschöpfen zu lassen, die, auf langen Leitern stehend, sich die Ledereimer zureichten. Man musste nach anderen Mitteln und Wegen suchen.
Das Wasser selbst bot hier Hilfe durch die Möglichkeit, Wasserräder zu betreiben, die die Maschinen („Künste“) in Gang setzen konnten. Diese förderten das eingesickerte Wasser aus den Gruben heraus. „Wasser durch Wasser zu heben“ lautete die Parole.
Genau dies war die Aufgabe der Anlagen des Oberharzer Wasserregals. Ohne die intensive Nutzung des Wassers wäre der Bergbau im Oberharz nicht zu diesem Umfang und zu dieser Blüte gediehen. Das vorhandene Erz zusammen mit diesen günstigen Möglichkeiten der Wasserkrafterzeugung ließen hier in der frühen Neuzeit das größte Industriegebiet Deutschlands entstehen.
Das Kulturdenkmal Oberharzer Wasserregal ist ein weitläufiges System von 65 Teichen, 70km Gräben (künstliche Bachläufe) und 20km Wasserläufen (wasserführende Stollen) zur Nutzung der Wasserkraft und damit eines der großartigsten Zeugnisse des europäischen Bergbaus aus der Zeit von 1534 bis 1864.
Eine Ausstellung über die historische Oberharzer Wasserwirtschaft kann von April bis Oktober immer mittwochs und samstags von 15:00 - 17:00 Uhr auf dem Gelände des ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Schachtes, Erzstraße 24, besichtigt werden.