Nachdem die Gleisverlegung im sichtbaren Bereich der Anlage fast komplett ist, kann schon einmal die Planung der Bauwerke begonnen werden. Da wird es natürlich die Bahnhofs- bzw. Bahngebäude geben:
1. Bf. Wildemann mit Güterschuppen (div. Fotos vorhanden, leider ziemlich klein, wenig Details erkennbar) 2. Hp. Silbernaal-Grund (Foto und gute Risszeichnungen vorhanden) 3. Bf. Frankenscharrnhütte (relativ einfach gehaltene »Holzbaracke«, Fotos vorhanden 4. Bf. Clausthal-Zellerfeld (etliche Fotos vorhanden, wichtige Details aber leider nicht zu erkennen): 4.1. Bahnhofsgebäude mit Güterschuppen und Sommersaal 4.2. Toilettenhäuschen 4.3. Lokschuppen (nur Fotos von der Frontseite vorhanden; Seitenansichten mit Werkstatt fehlen) 4.4. Stellwerk (nur Fotos aus jüngerer Zeit: gelb verputzt; war das früher auch so?) 5. Bauwerke ohne direkten Bahnbezug:
- Medingschacht (3 Gebäude des geplanten 6-teiligen Komplexes bereits gebaut) - Gebäude im Hüttenbereich FSH und Zentralaufbereitung als Halbreliefs mit Fortsetzung in Hintergrundkulisse - Stadthäuser (ohne reales Vorbild, aber prototypisch) in Wildemann und CLZ
Als Gebäude-Highlight stelle ich mir den Bahnhof von Clausthal-Zellerfeld vor, weil das von den genannten Bauwerken das Imposanteste ist und auch das architektonisch Anspruchsvollste: Selbst im Maßstab 1:160 hat dieses Gebäude von Güterschuppen bis Sommersaal eine Länge von 44 cm. Ich bereite maßstabsgerechte Risszeichnungen vor, die als Grundlage für das Lasern der Wandelemente und Fenster aus Karton dienen können.
Dabei gibt es aber noch etliche offene Fragen; beim nachfolgenden Seitenriss der Bahnsteigseite habe ich meine Annahmen und Fragen angemerkt:
Wer kann mit Informationen oder Fotos weiterhelfen?
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Jürgen, es läuft gerade eine ebay-Auktion mit einer AK gelaufen 1913, da kann man zumindest in Sachen Türen Mittelbereich besser etwas erkennen (nur eine Tür statt wie bei deinem Entwurf zwei?):
Dankeschön für den Hinweis! Durch diese Abbildung und eine weitere Postkarte konnte ich einige Details ergänzen und auch die Proportionen zurechtruckeln; insbesondere im Schuppenbereich ist bis auf das letzte linke Viertel die Aufteilung Fachwerk-Fenster-Türen jetzt verifiziert.:
Dieser Situation unter dem Vordach bleibt aber nach wie vor ziemlich spekulativ. Nicht nur wegen »Henne42«, sondern, weil auch bei diesem Foto diese Partie ziemlich dunkel ist. Aber wie auch immer: es wird langsam!
Die Dachdeckung des linken Gebäudeteils sieht der Struktur nach aus wie Wellblech ... gab es das zu der Zeit überhaupt schon?
vor inzwischen Ewigkeiten kannte ich zwei Modellbahner, die auch die Strecke in N nachbauen wollten. Ich weiß nicht mehr, was die damals schon an Infos gesammelt hatten. Leider ist der Kontakt zu denen nicht mehr da.
Vom Bf. CLZ gibt es inzwischen das »Gerippe«, die Fassaden fehlen noch, weil ich da erst einmal mit dem Laser experimentieren musste: Ziegelstruktur, maßstabsgerecht oder leicht vergrößert? ... passgenaues Arbeiten von Bauteilen in zwei Arbeitsgängen: erst Strukturen gravieren, dann Formen schneiden ...
So sieht das Gerippe aus:
Für die oben beschriebenen Tests habe ich erst einmal ein »Übungsstück« bearbeitet ... den Lokschuppen von CLZ (Länge 110 mm; hier noch ohne Tore, ohne Schornsteine und ohne Fallrohre an den Dachrinnen):
Im Prinzip kann ich so arbeiten für die Gebäudefassaden; etwas unbefriedigend sind die Dachflächen, die sich durch das Aufeinanderkaschieren gewellt haben.
Hallo Jürgen, eine interessante Bauweise. Allerdings müssen dadurch auch die Seitenwände stabil werden, da sehr große Flächen (auch in N) entstanden sind die sich durchbiegen werden wenn sie nicht von hinten stabilisiert werden. Man sieht es beim Lokschuppendach. Ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung dieser außergewöhnlichen Konstruktionsmethode (in Karton)des Gebäudes.
Nun, nach gut zwei Jahren, gibt es Fortschritte in Sachen Gebäude für die Innerstetalbahn. Zwischenzeitlich war ich zwar nicht untätig, aber bevor ich mich wieder um die Gebäude kümmern konnte, galt es die grundlegende Betriebsbereitschaft – Gleisbau inkl. Schattenbahnhöfe und Elektrik … fertigzustellen. Seit Monatsanfang habe ich mir aber wieder das EG Clausthal-Zellerfeld vorgenommen. Dieser Stand ist bis heute erreicht:
Es fehlen noch die Bahnsteigüberdachung am Hausbahnsteig, Treppenstufen und Windfang am Eingang der Sommerhalle und einige andere Kleinigkeiten. Die Anpassung des Gebäudesockels an das zur Straße hin leicht abfallende Gelände muss noch erfolgen.
Ich habe eine Menge dazu gelernt beim Bauen unter Nutzung der Lasertechnik: u.a. habe ich jetzt den optinalen Maßstab für die Ziegelstruktur gefunden. Beim Lokschuppen hatte ich die Ziegel noch annähernd im Originalmaßstab gelassen – das war viel zu fein und ergab nur flimmernde Linien. Hier habe ich eine Vergrößerung/Vergröberung auf fast das Doppelte vorgenommen – und habe den eindruck, dass die Gesamtwirkung für 1:160 jetzt optimal ist. Ich habe beim Lasern mit verschiedenen Kartons experimentiert (Finnpappe, Graupappe, Fotokarton). Meine Erfahrung: Wenn ich Mauerwerksstruktur in Grau- oder Finnpappe graviere und hinterher die Farbigkeit per Airbrush erzeuge, ist die Oberfläche sehr empfindlich; es ist kaum vermeidbar, dass sich immer wieder kleine Details der Oberflächenstruktur ablösen ... und die Materialfarbe wieder zum Vorschein kommt. Der Fotokarton ist zwar nur 0,3 mm stark, aber deutlich zäher und vor allem gibt es ihn in sehr vielen Farbtönen. So habe ich die Schornsteine, die im letzten Arbeitsschritt entstanden, gleich aus karminroten Fotokarton, was weitgehend dem Ziegelton entspricht und wo sich beim Schneiden und Montieren keine Ablösungen und Beschädigungen mehr ergaben.
Anfangs hatte ich versucht, Gebäudeaußenkanten aus gelasertem Fotokarton zu ritzen und zu knicken; das führt unvermeidbar zu Abplatzern der gelaserten Struktur an den Knickkanten. Einige solcher Kanten gibt es bei diesem Bauwerk. Davon bin dann aber abgegangen und montiere Gebäudekanten nur noch auf Stoß. Dass man dann auf eine 0,3 mm Papierkante schaut, ist nicht einmal in diesem Maßstab ein Problem.
Grüß Dich Jürgen, das ist ja ganz toll geworden. Ein sehr schönes Modell. Ist das Fachwerk unter dem Turm aufgesetzt? Um den Kamin kommen sicher noch (aus Papier) die Winkeleisen die dem hohen Schornstein die Stabilität geben und auch auf den Bildern gut zu sehen sind.
ich bin ja immer wieder sehr begeistert, was Du und andere im Modell abbilden können! Aber sind die Wände mit 0,3 mm Fotokarton denn stabil? Ich finde sie sehen leicht wellig aus.
Herzlichen Dank für Eure anerkennenden Rückmeldungen!
@pollux Hallo Dieter, ob ich die Winkeleisen montiere ... da muss ich noch einmal in mich gehen. Bereits die Eisenbänder zwischen den beiden hohen Schornsteinen wirken eigentlich schon zu wuchtig ... und sie bestehen aus Polystyrolstreifen von 0,25 x 0,75 mm. Die Winkeleisen dürften nicht mehr als 0,5 mm Breite haben. Ich muss probieren, ob ich da noch einen 90-Grad-Winkel knicken kann. Sonst muss ich das knicken.
@Volka@Zackel Hallo Volker, das Problem bei dem Fotokarton ist weniger die Materialstärke, sondern das Kleben. Da ich beim Positionieren von Teilen noch korrigieren können muss, kann ich in der Regel keinen Sekundenkleber verwenden; außerdem saugt die Pappe den Kleber auf, der dadurch schnell wegschlägt. Ich klebe also mit einem Pritt-Bastelkleber ... und die Feuchtigkeit dieses Klebers ist das Problem, obwohl ich mich bemühe, relativ sparsam und trocken zu kleben. In Bezug auf das Lasern und Airbrushen ist der Fotokarton optimal, sodass ich dabei bleiben werde. Mit dem Kleben muss ich noch Alternativen ausprobieren. Eine Möglichkeit könnte sein, den gelaserten Fotokarton mit doppelseitiger Klebefolie auf Finnpappe oder Polystyrol aufzuziehen, bevor ich ihn weiterverarbeite. Es kommen ja noch einige Gebäude ... Bis dahin halte ich es mit Jörn: Das muss so sein!
Der Hausbahnsteig hat heute seine Überdachung bekommen und auch die kleine Treppe zum Güterschuppen ist ergänzt:
Anmerkung am Rande: Die Stützen des Vordaches sind aus 1,4 mm breiten Fotokartonstreifen als Eisen-H-Profile geklebt – da nützte leider auch der Laser nichts. Die Abstände zwischen den einzelnen Stützen waren in der Tat auch im Vorbild ungleich und folgt den Maßen der drei Gebäudeteile. Dass die Stützen im Moment (noch) nicht lotrecht stehen, liegt daran, dass das Vordach zurzeit nur am Gebäude befestigt ist und noch nicht auf dem Bahnsteig. Das bleibt so, bis das EG endgültig an Ort und Stelle verklebt werden kann.
Um der Dokumentaristenpflicht Genüge zu tun: Inzwischen sind etliche weitere Gebäude aus gelasertem Karton entstanden ... das waren meine wesentlichen Arbeiten im ersten Halbjahr 2015, zurzeit befasse ich mich mit dem Thema Kulissen (siehe auch Baufortschritte)
U.a. habe ich den Lokschuppen CLZ noch einmal neu gebaut, weil der erste Anlauf doch erheblich Mängel aufwiese (insbesondere zu feine Ziegelstruktur):
Weitere Gebäude dieser Bauphase sind ... der Bahnhof Wildemann:
... das EG Frankenscharrnhütte:
... das EG Silbernaal-Grund in einer sehr freien Interpretation (dort befand sich ein Ensemble aus zwei Gebäuden; für das später gebaute neue, größere EG war kein Platz):
Nur gut, dass die Bausatzhersteller hier nicht mitlesen, sonst gäbe es diese Gebäude bald in Zigtausenderauflage. Sie sind ja richtige Ident-Bauwerke für die innerstetalbahb, aber dennoch so "generic", dass sie an anderen Plätzen auch nicht falsch aussehen würden.