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Dieses Thema hat 9 Antworten
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 Andere Schmalspurbahnen (incl. Literatur darüber)
Jürgen Offline




Beiträge: 835

01.02.2008 07:24
Verschrottung von Eisenbahnmaterial Antworten
Hallo
Leider ist die Seite http://www.oruroivcentenario.com.bo/web_67.htm nur auf Spanisch? In Bolivien werden die schon vor Jahren Abgestellten Dampflokomotiven der Machacamarca Bahn verschrottet. Es handelt sich hierbei auch um Lokomotiven (1000mm) welche 1912 von Orenstein&Koppel aus Deutschland (Harzquerbahn???) geliefert wurden.

Tschüß Jürgen

Feldbahn-Alex Offline




Beiträge: 1.266

01.02.2008 08:02
#2 RE: Verschrottung von Eisenbahnmaterial Antworten
Moin!

Mein Spanisch ist auch nicht weit her, ich esse lieber spanisch :-)

Wenn ich es richtig verstehe, ist der genannte Simon Patino Iturri der Autor eines Buches über die Eisenbahnlinie. Er spricht auch von zwei 1930 neu aus Deutschland gelieferten Dieselloks und Triebwagen. Einer davon hatte 1955 einen Unfall, der Andere war bis 1983 im Betrieb. Die Strecke wurde von O&K gebaut, bekanntlich wurden dafür auch nahezu baugleiche C´C´-Mallets gebaut, wie die der NWE. Eine davon, die "Albina" wurde durch die Minengesellschaft jetzt verkauft. Die anderen Loks wurden/werden jetzt verschrottet.

Das letzte Bild hat sehr große Ähnlichkeit mit dem Hinterwagen einer der Mallets.

Das Dieselkrokodil stammt von Sulzer (Bj 1950)

Gruß
Alex


Volka Offline




Beiträge: 4.564

01.02.2008 15:27
#3 RE: Verschrottung von Eisenbahnmaterial Antworten

Ah, hier hat Jürgen (oder OOK) also den Link platziert, den ich ihm gestern schickte.

Also der Herr Simon I. Patino ist der Zinnminienbesitzer, der diese Bahn erbauen ließ. Es geht aus dem Bild nicht hervor, ob der Rest dieser Mallet (deren typ die NWE bekanntlich auch betrieb) noch existiert (letztes Bild). In dem Museum vor Ort gibt es des weiteren ein paar Dampfloks, aber wohl offiziell keine Mallet mehr. Ich bin gerade dabei mehr herauszufinden.

Volker


Jürgen Offline




Beiträge: 835

01.02.2008 18:13
#4 RE: Verschrottung von Eisenbahnmaterial Antworten

Wer kann weiter Helfen?
Da sich bei mir über die Jahre hinweg vieles Angesammelt hat, was mit den Schmalspurbahnen im Harz (SHE, GHE, NWE) in Verbindung gebracht werden kann, möchte ich nochmals einen kleinen Tipp geben.
Vor vielen Jahren erhielt ich so auch, die Abgebildete Zeitung. Das Eine oder Andere Forumsmitglied kann vielleicht über die Zeitung zum Fotografen usw. Kontakt aufnehmen und noch etwas zu den Lokomotiven herausbekommen und hier im Forum zum Besten geben.
Auf den Seite 7 und 8 ist eine O&K Malletlokomotive Abgebildet

Angefügte Bilder:
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 Locomotives Internatinal 001.jpg  Locomotives Internatinal 007.jpg  Locomotives Internatinal 008.jpg 

Boerman Offline




Beiträge: 795

01.02.2008 22:42
#5 RE: Verschrottung von Eisenbahnmaterial Antworten

Hallo,

Ich habe mall den WWW gefragt. Ich habe die Name von der Fotografen gefunden in combination mit eisenbahn und einige E-mail addressen. Ich habe einige versugen gemacht....Viellicht antwortet er selber.

Lammert


Volka Offline




Beiträge: 4.564

03.02.2008 12:06
#6 RE: Verschrottung von Eisenbahnmaterial Antworten

Hallo,

die Scans von Jürgen stammen aus dem Heft 57 von Locomotives International. Ich finde es immer etwas problematisch, wie leicht man im Internet mit dem Urheberrecht anderer umgeht. Vielleicht ist es einfach netter, sich das Heft zu kaufen, als sich die hier abgebildeten Seiten runterzuladen. Wer es nicht direkt dort kaufen möchte, kann das Heft z.B. auch über Karl Paskarbs "Schmalspurverlag" bestellen.

Der Fotograf der Mallet-Loks, David Ibbotson, lebte Mitte der Fünfziger in Bolivien und fotographierte ziemlich viel und zwar nicht nur Eisenbahnen. Viele seiner Bilder sind in dem oben aufgeführten Artikel, aber auch besonders in dem Buch "Railway of Bolivia" von Christopher Walker and Donald Binns, welches 2006 bei Trackside Publications erschienen ist, zu sehen (zu Bezugsmöglichkeiten mal Google fragen oder halt Karl Paskarb). Darin finden sich die auch die Fabrikaufnahmen aus dem vergriffenen und viel gesuchten Buch "O&K-Dampflokomotiven 1892-1945", ein schon aus dem Heft bekanntes Bild, aber auch andere der Ferrocarril Machacamarca Uncía, jedoch kein weiteres der gesuchten Mallet-Lokomotiven. Auch gibt es keine Infos zu dem Verbleib der Maschinen.

Es gibt in dem Heft Nr. 25 von Latin Tracks aus dem letzten Jahr ein Artikel zu dieser Bahn, der auch Fotos der Mallets aus der Anfangszeit zeigt (Rezension dazu wohl in der nächsten Ausgabe von Schmale Spuren). Auch hier keine Aussagen zum Verbleib der Loks. Da diese Bahn aber Ende der Vierziger Jahre sich einige dieselelektrische Loks zulegte und auch modernere Dampfloks besaß, kann man wohl davon ausgehen, dass Sie früh abgestellt worden sind. Das muss nicht heißen, dass Sie auch sofort veschrottet wurden. So gibt es heutzutage noch viele abgestellte und verrottete Maschinen in Bolivien. Am bekanntesten ist vielleicht der Lokomotivfriedhof bei Uyuni. Aber die Aufnahmen von hier oder sonstwo zeigen leider keine Mallet.

Dann ist es so, dass die Mallets nicht nur auf dieser Zinnminienbahn liefen, sondern auch zwei in den Zwanzigern an die Ferrocarril Potosi Sucre Tarabuco gingen. Die Angaben aus dem Buch und Latin Tracks widersprechen sich hier, welches es genau waren.

Diese beiden Privatbahnen wurden in den Fünzigern verstaatlicht. Während die Zinnminenbahn zur staatlichen Minengesellschaft COMIBOL ging, gelangte die andere zur Staatsbahn ENFA (?). Damit könnten die Loks, der FC PST auch woanders hin gekommen sein. Erst 1987 kam dann auch die Bergwerksbahn zur Staatsbahn. Diese wiederum wurde 1996(?) privatisiert. Im Zuge dieser Privatisierung wurde dann auch wohl einiges verschrottet, um an Geld zu kommen (vor Ewigkeiten gab es eine Diskussion hierzu im Schmalspur-Forum).

Soweit ich es bisher herausfinden konnte gibt es seit 2005 offiziell in Machacamarca ein Eisenbahnmuseum. Die Ursprünge müssen wohl älter sein. So soll im Heft "The Narrow Gauge" Nr. 162 es schon einen Artikel dazu gegeben haben (Hat jemand von Euch dieses Heft?). Irgendwo im Netz habe ich eine auf spanisch gehaltene Bestandsliste gefunden. Demnach sind an Dampfloks die Nr. 5, eine B-Tenderlokotive, die Nr. 12, eine 1C-Schlepptenderlokomotive von 1944 und eine nicht näher definierte weitere Dampflok vorhanden. Nach http://www.steamlocomotive.info handelt es sich hierbei wohl um die Nr. 10, einen E-Kuppler mit Luttermöller-Antrieb von O&K aus 1928 (Fahrwerk sieht den GHE-Loks ähnlich, hat aber stärkeren Kessel und einen Schlepptender).

Und dann fand ich die Seite, die Jürgen oben angab, mit dem Bild einer fast verschrotteten Mallet (Datum unbekannt) und dem Hinweis, dass einer der ehemaligen Eisenbahner ein Buch über diese Bahn geschrieben hat (soweit jedenfalls mein spanisch reicht). Jetzt versuche ich mit dem Museum / den Leuten Kontakt aufzunehmen ... . Hoffentlich kommt was dabei raus.

Volker


Volka Offline




Beiträge: 4.564

03.02.2008 12:11
#7 RE: Verschrottung von Eisenbahnmaterial Antworten

Ach ja: Auf David Hills Seiten zu den bemerkenswerten Sulzer-Krokodilen der Bahn - Feldbahn-Alex gab hier schon ein Bild der Loks zum Besten - findet sich ein Foto von Richard Bowen von 2005 auf den sich zumndest eine Achse dieser Mallets identifizieren läßt. Meiner Ansicht jedenfalls nach.


Volka Offline




Beiträge: 4.564

03.02.2008 19:09
#8 RE: Verschrottung von Eisenbahnmaterial Antworten

Und einen habe ich gerade noch: Wer will kan sich die örtlichen Lokalitäten auch über Google Earth ansehen: "Machacamarca, Oruro Bolivien" ist der richtige Suchtreffer. Der angezeigte Punkt liegt etwas außerhalb des Ortes. Wenn man rauszoomt und sich ein Stück Richtung Süd-West bewegt, erkennt man den Bahnhof der ehemaligen FCAB und wiederum südwestlich liegt der größere Anschlußbahnhof. Man erkennt ihn auch an der Drehscheibe und den zwei gegenüberliegenden Rundlokschuppen. Die Strecke nach Uncia ging von dort aus etwas nördlich der Hauptbahn ab, schlägt ein paar Bögen und läßt sich über Google noch weiter verfolgen. Eine der angeschlossenen Minien hieß überigens Siglos XX, was Zwanzigstes Jahrhundert heißt.


BW-GS Offline




Beiträge: 153

04.02.2008 19:59
#9 hier ist die Übersetzung Antworten

Hallo zusammen.

Meine Kurzvorstellung möchte ich hier voran stellen:
Mein Name ist Gerd Schlender, mein Kurzzeichen lautet BW-GS, seit heute habe ich hier einen freigeschalteten Zugang, einigen Forumsteilnehmern bin ich per Mail bereits bekannt.
(Aufgrund des spannenden Themas poste ich erstmal, bevor ich mich an korrekter Stelle weiter vorstelle.)

Ich habe den spanischen Text
mal über das englische ins deutsche übersetzt und die Grausamkeiten,
die Altavista hinterlies, repariert, so gut ich das eben konnte.

Das Ergebnis folgt hier: (im historischen Forum von DS Online hatte ich dieses gestern bereits
inklusive der original Bildlinks eingestellt)

"
Erinnerungen von Ricardo Belzu:

Die EISENBAHN MACHACAMARCA - UNCÍA holte
die ersten Diesel-Lokomotiven nach Bolivien.


Ricardo Belzu, erster von links, neben den anderen ex- Maschinisten der prachtvollen Zeit der bolivianischen Eisenbahn.

Die Minen-Sektion Machacamarca-Uncía initiierte die Verdieselung der Eisenbahn.
Sie war das mimada Mädchen, weil sie von Simón Iturri Patiño konstruiert wurde und auf diese Weise das trockene Tor für die Gruben von Huanuni, von Llallagua und von uncía "wurde, hob Ricardo Belzu, ex- Bahnarbeiter am Donnerstag, den 8 Juni, während seiner Intervention in der Woche der Eisenbahn hervor.

Der Mann wurde in Machacamarca, 35 Kilometern südlich von Oruro geboren.
Belzu, 67 Jahre alt, ist Autor des Buches: "Machacamarca-Uncía Eisenbahn".

Zinn und Metall des Teufels und seine Abhandlungen erklärten, daß Patiño für grösseren Komfort und Geschwindigkeit im Jahr 1930 seine Eisenbahn modernisierte. Dieses tat er, indem er zwei elektrische Diesel-Lokomotiven und Triebwagen deutscher Herstellung anschaffte.

Das erste Fahrzeug kippte 1955 um, verlor seinen Motor und wurde in einer Werkstatt umgebaut. Im Augenblick befindet sich ein Fahrzeug im Arsenal von Viacha. Das zweite Fahrzeug muß bis 1983 erhalten geblieben sein und diente kontinuierlich dem Betrieb. Jetzt ist eines im Arsenal.

Der Aufbau der Machacamarca-Uncía Eisenbahn wurde 1912 initiiert, in Auftrag gegeben an die deutsche Firma Orenstein und Koppel, und umfasste 30 Kilometer im März des Jahres 1914.

Von diesem Jahr an verstärkte sich der Mineralientransfer zwischen Machacamarca und Huanuni, wo ein provisorischer Bahnhof konstruiert worden war. Heute liegt alles in Ruinen (so weit es möglich ist, es in den Photographien abzuschätzen).

Schließlich zeigte Ricardo Belzu auf, daß die ersten Lokomotiven, und das war die Geschichte dieser Minen Sektion, wie sie war, Salvadora und Uncía waren; beendeten sie ihre Arbeit im Jahr 1954 und in dem Augenblick als die Lokomotiven "Juan of the valley" und "Albina" in zerschredertes Eisen verwandelt waren, währenddessen wurden sie (welche denn nun?) durch die Firma Patiño Gruben, die Unternehmen vereinigen, zur Potosí-Sucre Eisenbahn verkauft.


Dieses war eine der ersten elektrischen Lokomotiven mit Dieselmotor, die für den Transport des Minerals des Industriellen Simón Iturri Patiño ankam."


Da im Hifo nach der Albina gefragt wurde:
Die Albina wurde also verschrottet.

Sollten wir also die NWE 31 und NWE 32 bei der Potosí-Sucre Eisenbahn suchen,
da auf dem Lokfriedhof in Uyuni keine eindeutigen Indizien zu finden sind, wenn man mal
von den beiden relativ neuen Bildern (Achsen und Kesseltorso) absieht?

Auf weiteren Austausch wartet gespannt mit einem Harzer

Glückauf
Gerd Schlender
(BW-GS)


Volka Offline




Beiträge: 4.564

04.02.2008 20:40
#10 ... und hier ist was von mir. Antworten
Liebe Leute,

ich weiß, dass ist alles hoch interessant und jeder möchte daran teilhaben und beisteuern und, und, und.

Den Link hatte ich selbst nach langer Suche gefunden. Das Thema beschäftigt mich schon seit Jahren. Jürgen wollte ich daran teilhaben lassen, er hat den Link hier gepostet und jetzt haben wir viel Aufregung und Aktionen. Das ist nicht Jürgens Schuld. Ich hätte ihn ja auch darum bitten können, es erst einmal für sich zu behalten. Es war wohl mein Fehler.

Ich wollte / will mich mit den Leuten dort in Bolivien behutsam in Verbindung setzen, um mehr zu erfahren und dann alles in Ruhe und aufgearbeitet Euch zu präsentieren. Ich habe das Gefühl die Aufregung ist nicht unbedingt hilfreich. U.a. darum habe ich weiter oben schon versucht soviel wie möglich zu erzählen, um den verständlichen Wissensdurst zu stillen. Ich bin mir auch sicher, das irgendein haupt- oder nebenberuflicher Schreiber, mit meinen mühsam zusammengesuchten und hier nun preisgegeben Infos, leicht einen Artikel zusammen basteltet. Demnächst zu lesen in ... .

Aber vielleicht könnten wir jetzt uns wieder ein wenig beruhigen (inklusive mir) und überlegt, konstruktiv weiter vorgehen. Ich würde gerne mit den Leuten in Bolivien in Verbindung treten. Falls hier jemand sich befähigt fühlt, dass besser zumachen, so soll er es gerne sagen. Ich bestehe nicht darauf und ich möchte auch niemanden ausschließe. Es reicht bestimmt, wenn einer sich jetzt dort meldet. Wenn aber jetzt sich dort viele melden sollten, wäre es wahrscheinlich nicht sher hilfreich.

Ich würde es auch begrüßen, wenn wir die Diskussion hier auf dieses Forum nun begrenzen könnten, und nicht es in jedes weitere hineintragen. Dann wird es nur schwieriger alles in ruhigen Bahnen zu halten.

Viele Grüße

Volker

Stromabnehmer hat sich bedankt!
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