wer bisher glaubte, alles an absoluten Könnern im Modellbau zu kennen, der sollte sich einmal die Modellbaukunst von Philippe Sienko aus Haguenau anschauen. Spätestens jetzt wird man sich zwangsläufig fragen, ob man im Hobby richtig unterwegs ist, oder ob man vielleicht doch besser alles in die Tonne gibt und Schwamm drüber. ;-)
Den folgenden Link bitte nur anklicken, wenn man sich seiner Sache ganz sicher ist. Man kann aber auch bei Google nach Philippe Sienko suchen. Wünsche viel Spaß dabei!
Die Arbeiten von Philippe Sienko erinnern mich extrem an die von Marcel Ackle, der in unserer Szene bekannter ist. Beiden ist gemein, dass Verwitterung und Verfall durchgehend dominieren und von Eisenbahn eigentlich so gut wie nichts zu sehen ist. Damit soll nicht gesagt sein, dass ich diese hohe Kunst nicht bewundere,im Gegenteil. Nur ist das überhaupt nicht das, was ich anstrebe. Insofern sehe ich zu der Frage, ob ich im Hobby richtig unterwegs bin, keinen wirklichen Anlass. Mein Ziel ist, den Harz in den Dreißigern nachzustellen. Da könnte ich sicher noch besser werden. Aber wenn das Hauptziel der Bahnbetrieb ist und dieser such noch eine einigermaßen überzeugende Landschaft durchqueren soll, dass kann ich nicht dutzendweise solche hyperdetaillierten Dioramen bauen. Dioramenbau, denn darum handelt es sich bei Sienko und Ackle, (auch wenn bei Marcel Ackle auch mal eine Feldbahnlok tuckert) mit dem Bau von Betriebsanlagen zu vergleichen, ist m. E. nicht ganz zielführend.
Zitat von mattiacus im Beitrag #4Der „Alte Fritz“ sagte einst: Jeder soll nach seiner Façon selig werden.
Der Alte Fritz hat dabei sicher nicht an Modellbau gedacht, aber sein Gedanke gilt hier besonders. Anders als beim Fußball, wo alle das Gleiche wollen, will beim Modellbau jeder etwas anderes. Und auch wenn wir nur den Bereich Modellbahn nehmen, müssen wir dieses Prinzip der Toleranz sehr wichtig nehmen. Ich bin beim Thema Intoleranz ja sowohl Täter als auch Opfer. Ich habe seinerzeit (FREMO-Gründung) völlig neue Aspekte in die deutsche Modellbahnerei gebracht und dafür einiges einstecken müssen. Und als ich dann das bis dahin hierzulande völlig unbekannte Thema des Betriebs in die Modellbahnerei brachte bzw. bringen wollte, war es noch schlimmer. Aber, wie gesagt, ich bin auch Täter, kann auch gern über Andersdenkende herziehen oder zumindest meine Witzchen machen, z.B. über Kreisbahnfahrer. Über Ackle und Konsorten, um zum Anfang des Threads zurückzukommen, mache ich keine Witzchen, da ziehe ich den Hut.