wollte auch mal was nichteisenbahniges Schreiben. Schon öfter fiel mir in Benneckenstein am Bahnhof vom Zug aus dieses Gebäude eines Sägewerks ins Auge. Letzte Woche habe ich es dann auf die Schnelle geknipst. Mehr kann ich dazu leider nicht beitragen.
Hallo! Hast Du auch noch das große Gebäudeensemble geknipst, an dem mit großen verwitterten Buchstaben auf der Bretterverschalung stand:
Gebr. Buttermilch & Co. ....
War in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof und bei jedem Halt vom Zug aus gut zu sehen. Könnte mit dem von Dir gezeigten Gebäuden in Zusammenhang gestanden haben? Stand so ziemlich links daneben. Ich hab es natürlich nicht fotografiert, wie schon so oft! Ist erst vor einigen Jahren abgerissen worden.
In der Bucht kursiert gerade eine alte Rechnung dieser Firma von 1881
im Folgenden eine Kurzhistorie von Benneckenstein, mit seinem traditionellen Gewerbe dort und was davon übrig geblieben ist:
Am 14. Februar 1741, beendete Preußenkönig Friedrich II. durch Zukauf des Schwarzburger Teiles den 368 Jahre (!) währenden Teilungszustand und verlieh gleichzeitig Benneckenstein das Stadtrecht. Nach dem Rückgang von Bergbau und Hüttenwesen entwickelte sich die Herstellung von Holzwaren sowie Hausierhandel und Fuhrwesen. Darauf dominierte die Nagelschmiederei (40 Kleinbetriebe) und die Zündholzherstellung (10% der Gesamtproduktion Deutschlands). Die Industriealisierung „im Lande“ führte aber zum Niedergang dieser Gewerbe und in Folge zur Ausbildung von Holz- und Textilverarbeitung. Als neue Erwerbsquelle kam 1887 der Fremdenverkehr dazu, der durch den Harzquerbahnbau 1899 sehr befördert wurde. Benneckenstein wurde als Kurort und Wintersportplatz anerkannt und verbesserte ab der Jahrhundertwende kontinuierlich seine Infrastruktur (Wasserleitung, Elektrizitätswerk, Post, Telegrafie, Bad, Kur- und Sportanlagen). 1934 entstand in Benneckenstein das Trainingslager der deutschen Nationalmannschaften im Boxen, Ringen und Gewichtheben. 1936 wurde Schwergewichtsweltmeister Max Schmeling Ehrenbürger der Stadt. Nach der Wende 1989, die auch hier einen Verlust an Erwerbsmöglichkeiten nach sich zog, hat sich das Hochharzstädtchen vermehrt der Tourismusbranche zugewandt. Traditionspflege, Geschichtsbewusstsein und mannigfaltige Vereinstätigkeiten kennzeichnen das Gemeindeleben. Die Wirtschaft wird geprägt von derzeit drei mittelständischen produzierenden Unternehmen sowie von Dienstleistungs- und Transportgewerben.
Zitat von IlfelderHallo! Hast Du auch noch das große Gebäudeensemble geknipst, an dem mit großen verwitterten Buchstaben auf der Bretterverschalung stand: Gebr. Buttermilch & Co. ....
In Benneckenstein muss es wohl noch weitere Sägewerke gegeben haben. Kürzlich habe ich eine ungelaufene Ansichtskarte ersteigert, die eine Häuserpartie in Benneckenstein westlich der Kirche (quasi am tiefsten Punkt der Stadt) zeigt. Ich fand das Motiv unheimlich detailreich und ansprechend. Rechts liegen unterschiedlich bearbeitete Hölzer. Gerade scheint eine neue Lieferung Baumstämme mit dem Pferdewagen angekommen zu sein. Das Grundstück sieht mir demnach auch nach einer Holzhandlung/einem Sägewerk aus. Das Aufnahmejahr des Bildes schätze ich 1900-1910.