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Beiträge: 5.507

19.06.2017 18:59
Güterschuppenverlegung in Oderteich Antworten

Gerade habt ihr noch im BAE-Buch auf S.109 gelesen:

Zitat
Anders der Kohlenhändler. Der muss ja unbedingt direkt an der Bahn liegen, denn wie sonst sollte er an die Kohle kommen? Die Firma H. Koch vertreibt außerdem noch Torf und Baustoffe, die ebenfalls mit der BAE anreisen. Deshalb hat sich die Firma direkt auf der Laderampe des Bahnhofs angesiedelt, was kurze Wege bei der Entladung der Waggons bedeutet. Ein wenig unpraktisch ist nur, dass, wenn ein Stückgutwagen an den Güterschuppen gestellt oder von dort abgeholt werden muss, die bei der Fa. Koch in Entladung befindlichen Waggons kurzzeitig wegrangiert werden müssen. Eine diesbezügliche Beschwerde von Herrn Koch bei der Direktion der BAE wurde freundlich aber bestimmt abgeschmettert mit dem „Angebot“, gegen eine Bezuschussung von 50% seinerseits wäre die BAE bereit, mit zwei Weichen eine zusätzliche Verbindung von Gleis 1 nach Gleis 5 zu bauen, die ein Umfahren der beim Kohlenhandel an der Rampe stehenden Wagen ermöglichen würde. Aus der Traum.


Und schon ist das überholt. Noch während das Buch im Druck war, liefen in Oderteich die Umbauarbeiten. Es wurde aber nicht die von Koch gewünschte Umfahrung mittels einer Weichenverbindung hergestellt, sondern gleich Nägel mit Köpfen gemacht.
Schon vor einiger Zeit hatte die BAE-Direktion erwogen, den Güterschuppen von der Ost- an die Westseite des EG zu translozieren, was den Bau eines neuen Stumpfgleises vom linken Bahnhofskopf aus notwenig machen würde. Dort sah es damals so aus:



Da, wo der kleine Schneewall vom Räumen des Parkplatzes und des Bahnsteiges liegen geblieben ist, müsste jetzt das Stumpfgleis für den Güterschuppen hin. Das würde bedeuten, dass statt der Weiche 7 (die erste von links) eine Doppelweiche hin müsste, und zwar eine asymmetrische, d.h. aus dem nach links abzweigenden Bogen müsste ein weiterer noch engerer Bogen abzweigen. Nun gibt es zwar bei der BAE schon eine asymmetrische Doppelweiche (in Königskrug), wir können das also, aber diesmal zog die Direktion es vor, den Bauauftrag nicht der eigenen Rotte zu erteilen, sondern der renommierten Firma Weichen-Walter am Bodensee.

Die nahm den Auftrag an und lieferte im 4. Qualrtal 2016 die DW als Halbbausatz ab:



Die musste zunächst einmal auf die mitgelieferten Schwellen genagelt und dann auf einer Platte montiert werden, die dann an Stelle der alten Linksweiche, die inkl. Planumsausschnitt herausgeschnitten wurde, eingebaut werden sollte. Nach erfolgtem Einbau sah das dann so aus:



Anschließnd erfolgte das obligatorische Anmalen und Einschottern. Das Ergebnis:



Fazit: Die Doppelweiche von Weichen-Walter ist eine erstklassige Handwerksarbeit, in der viele Ideen und Präzision stecken. Alle drei Stränge werden von unseren Fahrzeugen anstandslos befahren.
Über die betrieblichen Konsequenzen des neuen Gs-Gleises wird demnächst berichtet.

OOK.
www.0m-Blog.dewww.edition-jaffa.de
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