In zwei anderen Strängen habe ich mit eigenem Bild- und Kartenmaterial vom Rehberg berichtet. Aber natürlich besitze ich auch allerlei "richtige" Karten des Gebietes, die ich vor Wanderungen studiere und bei Wanderungen mitführe. Da ich alte und neue Karten besitze, fiel mir auf, dass an vielen Stellen des Harzes, besonders aber am Rehberg, die Zahl der eingezeichenten Wege über die Jahrzehnte stark rückläufig war. Hier zunächst Ausschnitte aus zwei derzeit im Handel erhältlichen Karten:
Hsg. PublicPress
Hsg. Kommunale Kartographie Nordhausen
Da haben wir den Rehberger Grabenweg, der parallel zum Graben verläuft auf ca. 680m Höhe, und ca. 120m höher eine parallel verlaufende Forststraße.
Jetzt zum Vergleich eine etwas ältere Karte:
Hsg. RV-Verlag 1989
Da sieht das Wegenetz schon deutlich dichter aus. Dann habe ich noch eine Karte, die 1949 vom Harz-Heide-Verlag Rudolphi in Braunlage herausgegeben wurde. Daraus ein Ausschnitt:
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Ein erstaunlich dichtes Netz von Holzhackerwegen und Forststraßen. Ich veröffentliche diese Ausschnitte zunächst mal nur zum visuellen Vergleich. Kommentare sind aber gern gesehen.
Nota bene: Die Kartenausschnitte sind zu werten wie Zitate aus Büchern in Rezensionen. Das ist lt. Urheberrecht gestattet.
ich weiß nicht, was die Wulfsschurre war, aber ich glaube viele dieser Wege dienten den Forstleuten in der Zeit vor dem Einsatz der großen Maschinen. Für diese wurden wenige Wege aus- oder neugebaut. Dieses fiel mir einmal in der Nähe der Tiefenbachmühle auf: Gut ausgebaute Wege und viele kleinere, die mehr und mehr verschwanden.
Viele Grüße
Volker
PS. Wulfsschurre, vielleicht Wulfs - Wulf als Familienname - Schurre von scharren.
Moin Volker, Schurre ist die Harzer Bezeichnung für Rutsche(n). In Flurnamen kann es sowohl bedeuten, dass Steine/Geröll nachrutscht, wie z.B. in Blockhalden. Die "Schurre" ist so ein Beispiel (Berg am Bodetal). Zum anderen sind Schurren auch künstlich angelegte Rutschen(Gräben), auf denen früher die Waldarbeiter in steilen Geländen Bäume/Baumstämme haben zu Tal rutschen lassen.
Zitat von kuno im Beitrag #4Zum anderen sind Schurren auch künstlich angelegte Rutschen(Gräben), auf denen früher die Waldarbeiter in steilen Geländen Bäume/Baumstämme haben zu Tal rutschen lassen.
Au ja, jetzt fällt mir was ein: Als Kinder in Osterode und Lauterberg nannten wir eine gefrorene Pfütze, wo man mit Anlauf ein bis zwei Meter stehend drauf langrutschen konnte, eine Schurre und den Vorgang schurren. Passt.