Hallo zusammen, in einem historischen Artikel fand ich einen Hinweis auf eine Erzgrube oberhalb der ehemalige Drahtzieherei am heutigen Hp Drahtzug der HSB.
Dazu konnte ich in "Harzlife" noch folgende Ergänzung finden:
Drahtzug ist ein winziger Ortsteil von Mägdesprung unweit der Einmündung des Krebsbaches in die Selke. Im Jahre 1769 errichtete man an dieser Stelle eine Schmiede, welche 1787 zu einer Drahtzieherei umgebaut wurde. Der Betrieb erhielt seine Energie vom Flußwasser, mit dessen Hilfe sich ein großes Wasserrad mit einem Durchmesser von 4,50 Meter in Bewegung setzte. Es handelte sich hierbei um das größte Wasserrad im Bereich Mägdesprung. Das Drahtziehwerk konnte aus dem aus dem Erz der Berge gewonnenen Metall insgesamt 36 verschiedene Drahtsorten herstellen.
Die Einstellung des Betriebes erfolgte im Jahre 1842. Noch im selben Jahr begann der Abriß der Produktionsstätten. Das Wohngebäude wurde später als Revierförsterei genutzt.
Heute befindet sich bei dieser Örtlichkeit ein Bedarfshaltepunkt der Selketalbahn. Dieser kann als guter Ausgangspunkt für Wanderungen durch das Selke- und das Krebsbachtal dienen.
Aus dem Inhalt des von mir gefundenen historischen Artikels geht hervor, dass sich zur Blütezeit des Erzbergbaus eine Seilförderanlage zwischen Erzgrube und Drahtzieherei befand, mit der die Erze bergab transportiert wurden.
Diese Seilförderanlage interessiert mich! Wie sieh sah aus? wo verlief sie genau? von wann bis wann war sie existent? gibt es noch Spuren im Gelände?
Leider konnte ich im Netz nicht fündig werden. Weiß jemand hier aus dem Forum etwas darüber?
direkt bei Drahtzug gab es nur Versuchsbergbau auf dem Schalkenburger Gangzug. Die Braun- und Spateisensteine würden in der benachbarten Mägdesprunger Eisenhütte verarbeitet. Ich quizze nächste Woche mal meinen geologischen Kumpel.
LG
Jörn
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"Da steht zu befürchten, das es in Mode kommt und als ungeheuer versnobt gelten wird, den Februar in Braunlage oder Altenau zu verbringen."
Gibt es irgendwo Zeichnungen im Archiv über ältere Arten von Seilförderanlagen? Ich würde mir gern einmal ein Bild da von machen, wie eine solche ausgesehen haben könnte. Eventuell so wie die neueren Lorenseilbahnen bei Oker, Minzingerode oder Neuhof, die wir hier mal im Forum behandelt haben? Oder gar ganz anders?
Gibt es irgendwo Zeichnungen im Archiv über ältere Arten von Seilförderanlagen? Ich würde mir gern einmal ein Bild da von machen, wie eine solche ausgesehen haben könnte. Eventuell so wie die neueren Lorenseilbahnen bei Oker, Minzingerode oder Neuhof, die wir hier mal im Forum behandelt haben? Oder gar ganz anders?
LG Jörg
Hallo Jörg, Du meinst das Neuhof bei Bad Sachsa ?? Da gab es auch mal eine Seilförderanlage....., allerdings nicht mit ERZ, sondern mit GIPS !
Guten Morgen, ich hatte tatsächlich Neuhof bei Sachsa gemeint, als exemplarisch eine von vielen Seil(bahn)förderanlagen der "neueren Zeit" im Harz, egal ob für Erz, Gips oder anderes Gestein.
Um was es mir mit meinem Eingangsthema geht:
Die in meiner Quelle erwähnte Seilförderanlage bei Drahtzug (oder evtl. doch bei Mägdesprung?) wird schon vor 1850 wieder abgebaut worden sein. Ist eine solche ältere Anlage von der Konzeption und dem Aussehen ähnlich derer die ich oben aus heutiger Zeit erwähnte? Waren da auch Loren dran oder eher Bast- oder Flechtkörbe. Gab es Masten aus Metall und Fundamente aus Beton, usw. usw.
Also einfach gefragt: wie wird eine solche frühe Anlage (speziell diese in Drahtzug) ausgesehen haben? Und gibt es davon im Gelände noch Spuren? P.S: Die kann dann Rene (grüner) hier aus dem Forum mit seinem dort so schön gelegenen Scheunencafé für sich werbewirksam erschließen.
Um mal kurz auf das Eingangsthema einzugehen, ich persönlich kenne nur den Schalkenburger Gangzug der sich am Osthang gegenüber des Drahzuges befindet. Dort ist noch das vergitterte Mundloch mit einem kleinen Plateau erhalten. Ich zweifle daran das es dort eine Seilbahn gegeben hat, die Fördermengen waren sicher nicht so ergibig das es gelohnt hätte eine Seilbahn zu errichten. Auch wären mir bei meinen zahlreichen Streifzügen durchs Revier Anzeichen für größere bergbauähnliche Arbeiten sicher ins Auge gefallen, aber gern lasse ich mich eines Besseren belehren. Im Krebsbachtal kurz vor dem Krebsbachteich linker Hand ca. 100 m bergauf findet man auch einige Anzeichen von Bergbautätigkeiten diese waren wohl aber nur auf Raseneisenerz beschränkt, so das dort kein Stollen in den Berg getrieben wurde.
So, heute war ich mal wieder vor Ort und habe mal ein paar Bilder gemacht. Anhand der geringen Menge an Abraum kann der Stollen nicht sehr groß sein und die Fördermenge war auch sicher gering. In Mägdesprung gibt es auch keine Abraumhalden sondern nur die Halde am Ortsausgang Richtung Alexisbad rechter Hand. Dort wurden meines Wissens aber nur die Abfälle der Verhüttung abgeladen. Zum Thema Seilbahn. Der Weg von der "Grube" ins Tal war bzw. ist relativ gut in Schuss und der Transport der geringen Mengen an Erz wurde sicher mit Pferden oder Eseln bewerkstelligt. Am Drahtzug wurde zur damaligen Zeit kein Erz verhüttet, dies geschah in Mägdesprung und später am Stahlhammer.
Hallo René, ganz lieben Dank für Deine Bilder und Deine Einschätzung. Es hat Dir dann doch keine Ruhe gelassen, so direkt vor Deiner Haustür eventuell eine besondere Erzgrube zu haben?
Die Frage nach der Seilförderanlage lässt sich wahrscheinlich auch nach ca. 175 Jahren nicht mehr beantworten, das war mir fast schon klar. Trotzdem machen Deine Bilder Lust beim nächsten Stopp in Drahtzug auch einmal das Umfeld zu erkunden.
Vielleicht hat Dir, lieber René, die heutige Exkursion auch neuen Werbestoff für Deine Gäste gebracht?
Viele Grüße (derzeit statt Braunlage aus Ischia) Jörg
P.S. Die Jahreszahl 1994 am Stollen mit aufrechtem Eisen und Schlägel bedeutet sicherlich, dass man 1994 das Mundloch/den Stolleneingang wieder offen gelegt hat?