Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 793 mal aufgerufen
 Modellbahn-Anlagen Schmalspur
Zackel Offline


BAE-Club-Mitglied



Beiträge: 973

04.03.2013 21:50
Meine Siebertalbahn Antworten

Liebe Harzbahnfreunde,

meine Planungen sind mittlerweile sowiet gediehen, dass ich sie dem interessierten Fachpublikum präsentieren möchte. Ich beschäftige mich mit diesem Thema schon "etwas länger", wobei ich mich erst jetzt auf Maßstab und Spurweite festgelegt habe. Es hat seine Wurzeln zu meinen Studienzeiten um 1995 und führt uns in den südwestlichen Harz: das hier wohlbekannte Siebertal zwischen Herzberg und der Ortschaft Sieber ist mitunter eine der schönsten Gegenden in Deutschlands nördlichstem Mittelgebirge. Trotz Prägung durch Montan- und Forstbetriebe hat das Tal seinen urwüchsigen Charakter bis heute beibehalten. Was läge also näher, als dieses Tal mit seinen Vorkommen an Schwerspat und Holz durch eine Eisenbahn zu erschließen?

Als ich vor nunmehr fünf Jahren auf OOKs BAE stolperte und damit hier landete, war ich begeistert, dass das Thema "Harzbahn" mal völlig fiktiv und doch realistisch aufgegriffen wurde.

Meine Planungen gehen nicht so weit: keine Normalspurbahn, keine meterspurige Eisenbahngesellschaft. Sie beschränken sich lediglich auf die Erschließung der Erzvorkommen im oberen Siebertal sowie die Abfuhr von Holz, zunächst durch eine Grubenanschlussbahn, die in den 1920ern die Weihe zur "Kleinbahn" erhielt. Epochenmäßig ist dasganze angesiedelt im Übergang zwischen III und IV; noch fahren zwei Dampfloks (entweder Tilligs Pfiffi und Fiffi oder Bemos Kunigunde – mal sehen, wie die Tillig-Maschinen sich vor den deutlich kleineren Liliput-Wagen machen), aber die Ablösung wird gerade in Form der gebraucht erworbenen MV8 der RSE erprobt (Wie meinen? Die sind nach Ösiland gegangen? Komisch - und was fährt dann im Siebertal?!?). Im Personenverkehr wird bereits seit Anfang der 1960er Jahre ein ebenfalls von der RSE erworbener Triebwagen nebst Beiwagen eingesetzt - außer an Wochenenden, wo sich die Touristen über Dampf von anno dunnemals in Verbindung mit harzlicher Landschaft erfreuen.). So entstand

Die Kleinbahn Herzberg – Sieber (Klb. H.-S. oder Siebertalbahn)

bei der Elemente der Kreis Altenaer Eisenbahn (Trassenführung), der Plettenberger Kleinbahn (Umladebahnhof mit Dreischienengleisen), der Barytbahn (Aurorabahn) und vieler ungenannter eingeflossen sind.

Zunächst ein paar Fakten:

Die Sieber ist ein 35 km langer rechter Nebenfluss der Oder im Oberharz. Sie entspringt auf 760 m Höhe am Bruchbergmassiv und fließt durch Sieber und Herzberg, um bei Hattorf in die Oder zu münden. Zwischen Sieberquelle und Herzberg durchfließt die Sieber eine der schönsten und ursprünglichsten Landschaften des Südwestharzes.

Mit dem Aufblühen der Silbererzgruben im benachbarten Sankt Andreasberg setzte auch im Siebertal in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ein reger Bergbau ein. Hier wurden vornehmlich am Königsberg und am Eisensteinsberg Eisenerz abgebaut und verhüttet. Bis 1860 kam der Eisenerzbergbau jedoch wieder zum Erliegen, und es kehrte wieder Ruhe ein im Siebertal.

Soweit ist alles Realität - jetzt prototypisch gefreelanct:

Mit der Ruhe war es ab 1895 vorbei, als die Bergbaugesellschaft Sankt Andreasberg m.b.H. begann, die Schwerspatvorkommen nördlich der Ortschaft Sieber zunächst zu erkunden und dann abzubauen. 1897 baute man eine Schmalspurbahn mit der seltenen Spurweite von 785 mm von der Schwerspatmühle „Paradies“ im Siebertal bis zum Königshof. Eine Verlängerung der Bahn bis Herzberg erfolgte aus heute unverständlichen Gründen zunächst nicht, da die Straße zwischen Paradies und Herzberg gut ausgebaut war und das Transportaufkommen mit Pferdefuhrwerken abgewickelt werden konnte.

Die Bahn diente zunächst ausschließlich der Abfuhr von Schwerspat und Forstprodukten; Betreiber war die „Bergbaugesellschaft Sankt Andreasberg mbH“ mit Sitz in zunächst Hamburg, ab 1925 in Sankt Andreasberg, welche neben den Gruben Aurora, Kratzecke, Wurzelnberg und Königsgrube im Siebertal auch andere kleinere Schwerspat- und Flußspatgruben im Südharz betrieb. Hier vermischen sich Fiktion und Realität: die genannte Bergbaugesellschaft hat es tatsächlich gegeben, aber ihre Tätigkeiten beschränkten sich auf die weniger erfolgreiche Prospektion nach Silbererzen im Altbergbau von Sankt Andreasberg.

Der gemahlene Schwerspat sowie das abtransportierte Holz musste im Bf. Paradies auf Fuhrwerke umgeladen werden, so dass schnell der Ruf nach einer Verlängerung bis zum Bahnhof Herzberg laut wurde. Kriegsbedingt verzögerten sich die Planungen. Schließlich baute die Reichsbahn 1925 ein Anschlussgleis zur Siebertaler Papierfabrik, was die Initialzündung war, die Siebertalbahn zu verlängern und in eine Kleinbahn mit öffentlichem Personen- und Güterverkehr umzuwandeln. Neben der Bergbaugesellschaft Sankt Andreasberg m.b.H. wurden nun auch die Stadt Herzberg und die Gemeinde Sieber sowie der Kreis Osterode Eigentümer, wobei die Bergbaugesellschaft Sankt Andreasberg einen Aktienanteil von 50,5 % besaß.

Soweit die Geschichte meiner Eisenbahngesellschaft. Zur Veranschaulichung habe ich mal den Streckenverlauf skizziert:


Wie man sieht, setzt sich die Kleinbahn zusammen aus der Herzberger Stadtbahn (1, nur Personenverkehr), der eigentlichen Siebertalbahn (2) , der als Waldbahn betriebenen oberen Siebertalbahn (3) sowie der Aurora-Bahn (4). (5) sind die 600 mm-spurigen Grubenanschluss- und Waldbahnen in den Kulmketälern.


So stelle ich mir derzeit den Streckenplan vor. Die größeren Bahnhöfe Lohnauerhammermühle und Sieber Kleinbahnhof sind noch als Blackboxes dargestellt, die Ideen für die Gleispläne sind noch nicht vollständig ausgereift und hängen u.a. davon ab, ob es Rollwagenverkehr geben wird oder nicht. Falls nicht, habe ich den Abschnitt Umladebahnhof - Paradies dreischienig vorgesehen. Aber das ist noch Zukunftsmusik.


"Gezwungenermaßen" muss ich mit Modulen arbeiten und möchte zunächst den Bahnhof „Königsgrube“ umsetzen. Hier endet der Personenverkehr; ferner befindet sich mit der Verladeanlage der Königsgrube hier einer der größten Verlader der Bahn und sorgt für entsprechendes Verkehraufkommen. Fallweise wird in dem Anschluss auch noch Holz verladen.
Die Strecke kommt von Links aus Richtung Herzberg/Sieber und führt rechts weiter ins obere Siebertal. Den Streckenabschnitt werde ich noch geschwungener gestalten. Am oberen Bildrand ist die als Feldbahn ausgeführte Grubenanschlussbahn zu sehen, welche auf einem entsprechend höherem Niveau verläuft und irgend wann auf eigenständige Module ins Kulmketal abbiegt. Der Abzwei nach oben ist ist der Förderstollen der eigentlichen Königsgrube.

Der Gleisplan ist ganz dilettantisch mit CAD und Paint entstanden – man möge es mir nachsehen. Und jetzt Feuer Frei für Eure Kritik. Ach so, zum Maßstab: ein Modulkasten (es sind insgesamt drei) hat 1,1 m Länge.

Ach so, ich habe den Beitrag auch im Schmalspurtreff drin weil ich hoffe, dort die geballte Kompetenz der H0e-Bahner abgreifen zu können. Hier werde ich fallweise über Baufortschritte berichten, um Doppelpostings in zwei Parallelforen zu vermeiden.

LG

Jörn

____________________________

"Da steht zu befürchten, das es in Mode kommt und als ungeheuer versnobt gelten wird, den Februar in Braunlage oder Altenau zu verbringen."


Zackel Offline


BAE-Club-Mitglied



Beiträge: 973

08.03.2013 00:05
#2 RE: Meine Siebertalbahn Antworten


Es geht los!

Glückauf

Jörn

____________________________

"Da steht zu befürchten, das es in Mode kommt und als ungeheuer versnobt gelten wird, den Februar in Braunlage oder Altenau zu verbringen."


Fehlanzeige »»
 Sprung  
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz