mehr per Zufall fand ich beim Scrollen über das Messtischblatt von Benneckenstein von 1934 (Deutsche Fotothek) ein Bergwerk. Die Zeche Gertrud befand sich demnach zwischen Tanne und Trautenstein und scheint per Seilbahn die Verbindungsstraße überquert zu haben. Habe ich noch nie von gehört oder auch nur vermutet, dass es dort ein Bergwerk gab. Weißjemand mehr?
(rechts im Bild Trautenstein, man erkennt auch die Einmündung der Straße aus Benneckenstein)
Und: einer der dort erwähnten Autoren ist Christian Resow, unser SHE-Tanne hier aus dem Forum. Schick ihm doch einmal eine PN, er wird dir/uns bestimmt vieles hierzu berichten können! Gruß Jörg
Oh je, eine Erzschicht von nur 50cm Mächtigkeit untertägig abzubauen, das dürfte eine lange Geschichte von Mühsal und Hunger gewesen sein. Dann wurde das aufbereitete Erz vermutlich per Fuhrwerk zur Tanner Hütte geschafft. Damit das überhaupt rentierte, wird der Fuhrmann auch für ein Existenzminimum gearbeitet haben. Aber so war es ja an vielen Stellen im Harz. Der Bau der Seilbahn hin zu einer Stelle, die auch verkehrlich nicht besonders günstig liegt, erklärt sich vermutlich aus dem "alten Schacht", dessentwegen man genau dort eine Aufbereitung erbaut hatte. Auf jeden Fall ein hochinteressanter Fund, ein Mosaikstein in unserem bunten lückenhaften Harzwissen.
ich hätte nie geglaubt, dass solch ein kleines Bergwerk bei Wikipedia Einzug erhalten würde! Wie ich in den Quellen dort lese, hat Christian sogar eine Buch über den Hüttenort Tanne in 2011 herausgegeben. Hat er gar nicht von berichtet.
Auch sehr schön, wie Otto herausgestellt hat wie mühsam das ganze gewesen sein muss. Aber es begann ja auch in einer Zeit in den man das Erz ansonsten hätte mühsam von Hüttenrode / Elbingerode dahin transportieren müssen. Unter dem Aspekt hat es sich vielleicht gelohnt. Und das Verhütten dieser geringen Mengen war bestimmt auch nicht einfach.
Die Ortschaften an der Bode (Braunlage, Sorge, Tanne, Königshütte, Rübeland usw.) sind aufgrund der vorhandenen Wasserkraft als Hüttenorte entstanden. Da wurde alles Erz aus der Umgebung, egal welche Mengen, gefördert und hingekarrt, damit die Hütten unter Feuer blieben. Dies unterschied sie von den Bergstädte im Westharz, die auf Grubenfeldern gegründet wurden und wo in der Regel kaum oder keine Verhüttung stattfand.