Hallo Jens,
da ich unmittelbar nach Schreiben meines letzten Beitrages in den Sommerurlaub verschwunden bin, komme ich erst heute dazu, Deine Antwort zu lesen und wieder um darauf zu antworten.
Ich hoffe, Du entschuldigst die Verspätung!

Zitat von nettetal im Beitrag #44
Der rote Plan (1945) im Buch von Jürgen nennt an der Abzweigweiche die Steige mit 1:20, wenn ich das richtig lese.
Ich würde mich da Volkers Interpretation von "1:30" anschließen.
Erstens, weil es mir in diesem Bild doch eher nach "30" aussieht als nach "20" (auch wenn es schlecht lesbar ist).
Zweitens, weil es ziemlich gut zu dem passt, was ich ohne Kenntnis dieses "roten Plans" aus Volkers Höhenlinien-Modell abgelesen hatte (ich hatte 32 Promille angenommen - aber 33 Promille = 1:30 liegt da sehr nahe dran, so genau ablesen kann ich ja nicht...)
Also, die Annahme von zunächst 1:30 im unteren Teil des Anschlussgleises ab Verzweigungsweiche scheint mir nach diesen zwei Befunden ziemlich gut abgesichert.
Zitat
Kurz vor der ersten Anschlussweiche wird die Steigung mit 1:25 angegeben (Höhe 424,33m)...
Das wäre zunächst scheinbar ein Widerspruch zu dem, was ich aus dem digitalen Geländemodell, das Volka besorgt hatte, heraus gelesen hatte.
Interessant finde ich jedoch, was Volka dazu schrieb:
Zitat von Volka im Beitrag #45
Hallo Jens,... Am Herzogschacht ist auf dieser wie Du schriebst 1:25 angegeben. Dort an der ersten Weiche am Schacht steht auch die Angabe 1,5 km.
Daraus folgt, dass diese Angabe sich offensichtlich auf die *
gesamte* Länge des Anschlussgleises bezog, die ja vom Tal bis zum Herzogsschacht tatsächlich ca. 1,5km betrug.
Die Gretchenfrage ist aber eben nun, ob das Anschlussgleis tatsächlich
durchgehend diese Neigung 1:25 hatte, oder ob es in Wirklichkeit
wechselnde Neigungen gab, und diese Angabe von 1:25 nur als
gemittelter Wert für die Gesamtstrecke zu verstehen ist.
Und für mich sprechen zwei unabhängige Indizien dafür, dass letztere Interpretation (gemittelte Angabe) zutrifft:
a) der von Dir aufgeführte Plan von 1945, den wir ja oben schon hatten. Egal, ob ab der unteren Anschlussweiche eine Neigung von 1:20 oder 1:30 folgte - es war jedenfalls *
nicht* 1:25. D.h. diese Angabe für den unteren Abschnitt würde im Widerspruch stehen zu der "oberen" Angabe "1:25 auf 1,5km". Es sei denn, man nimmt eben letztere Angabe nur als gemittelten Wert über die gesamte Strecke an. Dann passt es wieder ohne Widerspruch.
b) wenn es wirklich durchgehend ab dem Herzogsschacht talwärts ein Gefälle von "nur" 1:25 gegeben hätte, hätte damals der Bahndamm im Bereich östlich des Bahnübergangs (Straße Straßberg-Siptenfelde) um über 3m höher sein müssen, als er heute laut digitalem Geländemodell ist. Und das auf über 200m Länge. Da das Bahnplanum heute dort aber noch vorhanden ist (baumbewachsen, aber z.B. die Bahngräben existieren eben noch!), erscheint mir eine so starke nachträgliche Veränderung des Bahndamms sehr unwahrscheinlich. Damit muss man aber die Höhe dieses Bahndammes als im wesentlichen original erhalten annehmen. Was aber wiederum bedeutet, dass es irgendwo im Bereich unterhalb des Herzogsschachtes ein stärkeres Gefälle gegeben haben muss, um auf die ca. 3m niedrigere Höhe in diesem Bereich zu kommen. Dies ist jetzt natürlich auch nur ein "Indizienbeweis". Aber solange man den von Volker bereit gestellten digitalen Geländedaten vertraut (und davon gehe ich erstmal aus), finde ich keine anderen Erklärung, die die beiden Bereich "Herzogsschacht" und den Bereich östlich des Bahnüberganges miteinander verknüpft.
Aufgrund dieser beiden Indizien würde ich also die von Dir abgelesene Angabe nur als gemittelten Wert für das gesamte Anschlussgleis annehmen.
Zitat
...und geht da noch nicht in eine Ebene über sondern liegt in 1:400.
Das halte ich für gut möglich, auch viele Bahnhöfe im regulären Streckennetz lagen ja nicht exakt waagerecht, sondern in Neigung 1:400. Man ging offensichtlich davon aus, dass dies zu sicheren Abstellen von Wagen ausreichend flach ist.
Beste Grüße, Bernd