vielen Dank für deine tolle Unterstützung! Wie bereits die Diskussion am vergangenen Samstag hat mich das enorm weitergebracht.
In der aktualisierten Fahrplanversion sind nun die Umläufe eher an Loks als an Personenzüge orientiert. Jede Farbe steht für eine Lok, es werden sechs Loks benötigt, um diese Umläufe zu bewältigen:
Wie in der vorherigen Planversion heißt es: gestrichelt = Nahgüterverkehr, durchgezogen = Personenverkehr. Die Zugnummern sind teilweise durch die vorhandenen Fahrpläne belegt; das ist aber für den Gesamteindruck des Plans von nachgeordneter Bedeutung.
Von folgenden Annahmen gehe ich momentan aus: Mit den Nahgüterzügen (jeweils drei Züge in jede Richtung) wird der komplette Güterverkehr mit Ausnahme von Ganzzügen für Erz, Schotter und Holz abgewickelt. Für diese Ganzzüge sind bei Bedarf zwei Zeitfenster eingerichtet (gepunktete Linien): eines vormittags bis Wildemann bzw. Schwarzewald, eines am Nachmittag bis Frankenscharrnhütte bzw. CLZ ... das kann natürlich auch bis Altenau ausgedehnt werden.
Die ersten drei Ngs am Morgen sind ja durch Huberts Recherchen belegt, die weiteren basieren bisher – wie auch die Ganzzüge – nur auf Annahmen: so könnte es gewesen sein. Ich suche momentan bei eBay nach Baureihenbüchern der entsprechenden Dampfloks und nach Kursbüchern, um die Wissenslücken zu schließen.
An einigen Stellen wird es jetzt im Plan schon reichlich eng: so um 6.30 mit einer Zugkreuzung plus eine Überholung in FSH. In Langelsheim mit ensprechend üppigen Gleisanlagen ist eine vergleichbare Konstellation ebenfalls um 6.30 Uhr unproblematisch.
sieht ja schon ganz gut aus! Noch ein paar Anmerkungen: Ich habe mal den Fahrplan von Seite 1 mit dem Bildfahrplan verglichen:
Der Zug von CLZ, Abfahrt um 12.00h, nach ALT fehlt in deinem Fahrplan, dieser liefert die Garnitur für den P1979! Woher diese Garnitur kommt ist mir aber noch unklar, da P1978 und P1981 nur saisonal verkehren vom 1.05. bis 31.08. Könnten die überflüssigen Wagen des Berufsverkehrs vom P1976 zurückgelassen worden sein? Der Ng in Altenau fährt zu früh los bei einer Ladefrist von 8h dürfte er erst um 17.30h los, die 5h könnten etwas knapp sein für die Kunden in Altenau!
um die Spekulationen über den Fahrplan von 1929 mal etwas konkreter zu machen, hier der Kursbuchausschnitt vom Winter 1929/30, gültig ab dem 6. Oktober:
b = S vom 29/12 bis 23/2 c = vom 29/12 bis 23/2 an W, sonst tägl.
Hatte leider erst bei deinem Vortrag am Sonnabend die Idee mal in meinen Kursbüchern zu stöbern. Wenn du den Scan größer brauchst, P/N genügt.
Auf Huberts letzten Hinweis hätte ich geantwortet: wir wissen ja sowieso nicht, ob der Plan 1928/29 genauso ausgesehen hat. Nun gibt es die 1:1-Vorlage und ich werde ab jetzt mit genau diesen Zeiten arbeiten ... und ich kann mir Mühe und Aufwand in Sachen eBay ersparen, wo ich bereits ein Kursbuch von 1928 auf meinem Merkzettel hatte . Huberts Anmerkungen werde ich noch einmal prüfen, wenn der Personenverkehr auf Basis dieses Planes angelegt ist.
Die Abbildung ist perfekt! ... mehr brauche ich davon nicht.
Gruß --- Jürgen
P.S.: Ein Fehler hatte sich sowieso eingeschlichen. In Silbernaal – simpler Haltepunkt ohne Weichen – findet eine Zugkreuzung statt!
... und hier, passend zum Jahr 1938, der Auszug aus dem Reichsgüterkursbuch vom Winter 1938/39 für die KBS 352:
Übrigens sind hier, laut Vorbemerkung, die für den Güterverkehr wichtigen Strecken und Bahnhöfe dargestellt; sie enthalten sämtliche regelmäßig oder an bestimmten Tagen regelmäßig verkehrenden Güterzüge, sowie die wichtigsten für den Frachtgut- und Eilwagenladungs- und für den Viehverkehr freigegebenen Reisezüge. Bedarfszüge und die reinen Saisonzüge für Obst, Gemüse und Kartoffeln usw., sind nicht aufgenommen; ebensowenig Strecken und Bahnhöfe von geringer Verkehrsbedeutung.
Damit wird auch der Güterverkehr etwas transparenter; die Zeiten sollten an den Plan 1929/30 anpassbar sein. Bemerkenswert finde ich die langen Aufenthalte in Frankenscharrnhütte.
dieser Auszug aus dem RGKB ist in der Tat hilfreich, um die Schwachstellen im Bildfahrplan zu beseitigen. Den von Hubert erwähnten Ng9037 gibt es zwar ... aber dieser, wie auch eine Reihe weitere Ngs beginnen und enden nicht im Oberharz, sondern verkehren nur zwischen Lautenthal und Langelsheim bzw. Goslar. Bis in den Oberharz gibt es morgens bzw. bis 12 Uhr (Ankunft CLZ) drei Ngs; und zurück gibt es im Zeitraum nach 19 Uhr zwei Ngs. Diese zwei Ngs müssen ja dann zwingend eine größere Anzahl an Waggons führen. Da die zulässige Gesamttonnage bergab nicht höher ist als bergauf, muss man daraus wohl den Schluss ziehen, dass mit den Ngs mehr Güter in den Harz als aus dem Harz heraus transportiert wurden!? Die Strecke bis Altenau taucht in diesem Plan allerdings nicht auf. Was kann man daraus schließen? ... wurde dieser letzte Streckenteil als von "geringer Verkehrsbedeutung" (siehe nachfolgendes Zitat) angeommen? ... oder endeten bzw, begannen die Ngs tatsächlich in CLZ?
Zitat von RainerBedarfszüge und die reinen Saisonzüge für Obst, Gemüse und Kartoffeln usw., sind nicht aufgenommen; ebensowenig Strecken und Bahnhöfe von geringer Verkehrsbedeutung.
Zeitfenster für die Ganzzüge, von denen ich bis zur weiteren Klärung oder Widerlegung ausgehe, werden eingeplant für Erz, Holz und Steinbrucherzeugnisse.
Zitat von RainerBemerkenswert finde ich die langen Aufenthalte in Frankenscharrnhütte.
Für die Ngs sind ja nur die ungefähren Zeiten in vollen Stundenwerten angegeben. Daraus schließe ich, dass abhängig von Rangier- und Ladezeiten diese Zeiten durchaus etwas variabel gehalten werden, so lange die entsprechenden Zugkreuzungs- bzw. Überholungs-Bahnhöfe für Personenzüge eingehalten werden können. Bei FSH ist bei vier von fünf Zügen zwischen Ankunft und Abfahrt ein Stundensprung; so etwas gibt es auch noch einmal in Lautenthal. Für die Zeiten in Clausthal (wenn man von einer Weiterfahrt bis Altenau ausgeht) und Wildemann kann man aus diesem Plan keine Rückschlüsse ziehen
Nun also ein neuer Versuch auf Basis der von Rainer beigesteuerten Fahrpläne. Allerdings mit mehreren für mich erkennbaren Schwachstellen bzw. Fragezeichen:
Gegenüber den vorherigen Planversionen habe ich jetzt auch die Loks bezeichnet, die zum Einsatz kommen.
1. Bei korrekter Einzeichnung der Fahrplanzeiten findet um 21 Uhr eine Zugkreuzung in Lindthal von P987 und P988 statt. Dort gab es aber zu der Zeit meines Wissens überhaupt kein Kreuzungsgleis. Lindthal befindet sich zwar außerhalb des sichtbaren Bereichs; dennoch interessiert mich, wo der Fehler liegt.
2. Die mit „b“ gekennzeichneten Züge (sonntägliche Skifahrerzüge im Winter) fehlen im Plan, da es um Werktage im Frühjahr oder Sommer 1929 geht. Es tauchen also die Züge mit „c“ im Fahrplan auf. Ich zähle dann 7 Züge, die von Goslar Richtung Altenau fahren ... und nur 6 Züge in Gegenrichtung. Selbst dann, wenn ich mir eine Konstruktion ausdenke, dass die Waggons des letzten Abendzuges auf die stärker frequentierten Frühzüge aufgeteilt werden, bleibt pro Tag eine Lok zuviel in CLZ stehen. Wäre es umgekehrt, könnte man argumentieren, dass beispielsweise ein besonders langer oder schwerer Zug bergwärts mit Vorspann- oder Nachschublok fährt ... aber so fällt mir nicht mehr dazu ein, als diese letzte Lok als Leerfahrt zurück zum BW Goslar zu schicken, wo sie am nächsten Tag gebraucht wird.
3. Die Loks der Richtung Oberharz fahrenden Ngs dürfen wohl kaum nutzlos herumstehen, bis sie wieder talwärts fahren; deshalb habe ich sie zum Rangierdienst an den drei Bahnhöfen mit entsprechendem Bedarf verdonnert. Ist diese Annahme realistisch? Irgendwo erinnere ich mich gelesen zu haben, dass keine Rangierloks in den Oberharzer Bahnhöfen vorgehalten wurden.
So wie hier dargestellt, ließe sich der Betrieb mit 6 Loks, 3 Personenzuggarnituren und den erforderlichen Güterwagen abwickeln. Drei Loks beginnen ihren Umlauf in CLZ, drei Loks in Goslar.
vorab was Allgemeines: Die Zahlen in dem Güterzugkursbuch sind keine Uhrzeiten sondern Stunden! 6 = 5.00h bis 5.59h. Die rechteckigen Klammern beim Ng 9040 sagen aus, dass keine Wagen in FSH zu- oder abgesetzt wurden!
Ich denke die Zuglok für den 9036 kommt eher als Vorspannlok des 9034 daher! Die Zuglok des Ng 9040 ist wahrscheinlich als Lz sofort nach Goslar zurückgefahren. Die Ng's haben eigentlich genügend Zeit zum Rangieren, so viel zusätzlicher Rangierdienst wird es nicht gegeben haben. Ganz am Ende des Tages wird die 93er auch die Wagengarnitur des P987 als Leerpersonenzug mitgenommen haben.
dass im RGKB nur die vollen Stundenwerte angegeben werden, das war mir schon klar (siehe letzter Absatz vom 15.11.) ... neu war für mich die Bedeutung der eckigen Klammern.
Bei dem Rangierdienst dachte ich nicht so sehr an die Ngs, sondern eher an die Bildung von Ganzzügen (Holz, Erz, Schotter); aber eigentlich ist es ja Wurscht: wenns nix zu tun gibt, dann stehen sie halt rum und warten.
Weshalb du bei der Zuglok vom Ng9040 für unmittelbare Rückkehr nach Goslar plädierst, ist mir unklar: die Lok wird am nächsten Morgen ab 4.30 Uhr in Lauthental benötigt. Vielleicht ist es eine grundsätzliche Verständnisfrage:
Wie sind die Präferenzen?
... Leerfahrten (immerhin gut 30 km Strecke) vermeiden versus ... maximale Auslastung unter Inkaufnahme langer Leerfahrten.
Ich schließe sowieso nicht aus, dass sich der Modellbetrieb an einigen Stellen von der Realität unterscheiden darf und soll. Beispiel: Güterschnellverkehr und Leig-Einheiten gab es bereits in den 20er Jahren. Ob sie auf der ITB eingesetzt wurden? ... ich habe dazu nichts gefunden. Sinnvoll könnten sie sein, weil die Ngs mit ihren langen Rangier- und Ladezeiten doch einen erheblichen Zeitbedarf haben. Deshalb fände ich es als Einsatzmöglichkeit für meine beiden BR 70 (die es im BW Goslar definitiv nicht gegeben hat) reizvoll, je einen Leig-Zug mit 4 oder 8 Achsen morgens und abends dazwischen zu schieben.
eher maximale Auslastung!. Deine 93a würde außerdem das Heimatbw gar nicht sehen! Wann und wo wird sie bekohlt, gewartet oder ausgewaschen? Nebenbei ist ja der Maschine ein Personal zugeordnet, dass auch seine Stunden bringen muss. Es muss auch nicht immer eine Leerfahrt sein, vielleicht auch als Vorspannlok um Trassen zu sparen! Der Rangierdienst in der Hütte könnte auch durch Pferd, Traktor oder Grubenbahn per Seil erfolgt sein.
Danke für deine Unterstützung und die Infos! Wenn so die Prioritäten liegen, dann erfolgen an den entsprechenden Stellen Leerfahrten; das macht vieles einfacher. Den Rangierdienst der zwei im Oberharz bleibenden Lok (, die nun ja auch jeweils zwei Bahnhöfe zu versorgen haben,) »gönne ich mir u.a. mit Blick auf den Modellbetrieb dennoch.
So sieht nun die finale Version aus, wenn sich nicht noch irgendwelche Fehler entpuppen:
Es übernachtet also nur noch eine Lok in CLZ ... und die hat nach dem ersten Umlauf in Goslar ausreichend Zeit, um versorgt zu werden.
Zitat von jaffa...dass im RGKB nur die vollen Stundenwerte angegeben werden, das war mir schon klar (siehe letzter Absatz vom 15.11.)
Ist aber so nicht im Bildfahrplan umgesetzt! Beispiel:Ng 9040 an in Lautenthal in der 8. Stunde ( als 7.00 bis 7.59h)! In deinem Bildfahrplan an Lautenthal 8.30h! Anderes Beispiel: Laut dem vorliegenden Buchfahrplan kreuzt der Ng9037 den P1974 um 5.47 h in Langelsheim, im Bildfahrplan kreuzt er um 6.00h in Lautenthal!? Nach meiner Meinung müssten die Güterzüge jeweils alle eine Stunde früher fahren!
Gruß Hubert
PS: Ich würde noch eine 4. Personenzuggarnitur in die Umläufe einpflegen damit sich auch das Bild der Personenzüge durchmischt!
Im Kopf hatte der Gleisplan ja noch zwei Änderungen erfahren, die sich aber noch nicht in einer Korrektur des gezeichneten Plans niedergeschlagen hatten. Da der Streckenbau nun aber bereits kurz vor Frankenscharrnhütte angelangt ist, war es an der Zeit, diese Änderungen auf dem linken FSH-Segment und den CLZ-Segmenten auch in den Gleisplan zu übernehmen:
Folgende Änderungen wurden vorgenommen: 1. links von Frankenscharrnhütte wird zusätzlich noch die Verladestelle an der Zentralen Erzaufbereitung Clausthal dargestellt. 2. Der Bf. Clausthal-Zellerfeld wurde ebenfalls verändert: um die Auszugsgleise (im alten Plan links unterhalb der Drehscheibe) verlängern zu können, wandert die Drehscheibe nach unten und die beiden Auszugsgleise werden in einer sanften Kurve parallel zur Strecke Richtung FSH verlängert. Um die Segmentübergänge weichenfrei zu halten, wurden mehrere Weichen gegenüber dem alten Plan verschoben.
Diese Fein- und Feilarbeit an deinem an sich schon überzeugenden Konzept beeindruckt mich: so nah am Vorbild wie möglich, so modellbahnerisch adaptiert wie nötig.