Zitat von kuno im Beitrag #13 ich glaube nicht, dass das Haus in das Bild hineingemalt ist, sondern es ist real dort vorhanden.
Hallo Jörg, das Haus, was man dort sieht, ist sehr eindeutig hinein gemalt. Die Perspektive ist so dermaßen falsch und die Linien so dermaßen schief, das kann nicht real sein. Was man natürlich nicht sieht, ist, was *vorher* an dieser Stelle auf dem Originalfoto war. Es könnte ein Gebäude dort gewesen sein, welches der Retuscheur nur durch "übermalen" verstärken wollte. Es könnte auch purer Wald dort gewesen sein, und das Gebäude entsprang völlig der Fantasie des Retuscheurs. Das lässt sich m.E. nicht mehr entscheiden.
Zitat Ich habe einmal versucht, den Standort des Fotografen auszumachen. Siehe Kartenausschnitt Preuß.Landesaufnahme 1909/19. Demnach steht der Fotograf (am roten Punkt) auf der Bielsteinchaussee oberhalb der Spitzkehre mit Blick zurück auf das Holtemme-Tal.
Ich würde mich da eher Jens' Einschätzung anschließen, der von Dir angenommene Standort liegt auch aus meiner Sicht viel zu weit talaufwärts. Von Deinem Standort könnte man sicher das Gasthaus zum Silbernen Mann sehen (das ist es, was Du mit rotem Kreis markiert hast), aber nicht den Bahnhof. Dieser wäre von dort durch die Felsnase verdeckt, auf der früher die Standseilbahn hoch zur "Elektrischen Bahn" ging. Auf Volkas Postkarte kann man aber den Bahnhof recht gut erkennen, sogar eine Giebel-Ecke des Bahnhofsgebäudes lugt hervor. Auch die auf der Postkarte erkennbare Wegführung, die genau und schnurgerade auf den Fotografen zuläuft, verweist m.E. auf dem von Jens angegebenen Punkt.
ihr könnt sagen, was ihr wollt: Ich bleibe dabei, dass hier das Wasserkraftwerk zu sehen ist. Auch wenn das Dach schlecht nachgezeichnet ist, ist z.B. bergseitig am Gebäude ein dünner, langer Schornstein zu erkennen, der sich auch auf anderen Ansichtskarten ebenso finden lässt, wie z.B. hier:
Weiterhin gehe ich davon aus, dass mit dem Bau des Granitwerks eine Verlegung der Straße notwendig wurde und von daher diese heute einfach näher am Wasserwerk vorbeiführt.
Zum verbliebenen Arm an der CC-Mallet von O&K, die Vorspann einer der Standard BB-Mallets hat sowie meiner mutmaßlichen Stasiagententätigkeit: Ich vermute, dass wir hier einen Walpurgiszug mit entsprechend geschmückter Zuglok sehen, der man wegen des Gewichts kurzerhand noch Vorspann gewährte. Seht euch mal den Rest des Zuges an!
Tja, Neugierde und genaues hinschauen gehört halt zu meinem Beruf. Leider bekomme ich da nicht so schöne Bilder zu sehen, wie das vom nächtlich beleuchteten Lokschuppens in Wernigerode sondern meistens nur schwarzes Gummi ;-)
Reiner, kannst Du nicht eben mal dorthin radeln und ein Vergleichsfoto als Beweis meiner Rechthaberei schießen? :-)
Alles Gute
Volker
PS. Hier das weniger retuschierte Original zur ersten Karte von Reiner in diesem Thema :
wenn man deinen Ausschnitt genauer anschaut erkennt man auf der linken Seite/Hälfte schon noch das originale Gebäude des Wasserkraftwerkes in First Richtung ( und die flachen Giebel sind auszumachen) - das schwarze ist dann der Höhenabsatz der beiden Dächer.
in der rechten (falschen) Dachhälfte zeichnen sich auch die Bäume noch ab, die neben dem Kraftwerk gestanden haben und einfach rot über coloriert wurden.
- warum dann auf der rechten Seite das falsche Dach mit Giebel dazu gemalt wurde ?? Das Dach des Wasserkraftwerkes sah wohl zu wenig nach Gebäude aus ?
immer wieder faszinierend, diese alten Ansichts-Karten !
Aber, - zumindest ich würde es begrüßen, wenn da jeweils noch eine Jahreszahl dabei wäre. Das Jahr der Aufnahme heraus zufinden ist sicher nicht einfach, aber vielleicht ist ja ein Poststempel auf der Rückseite. Damit könnte man(n) die Zeit ein Wenig eingrenzen ...
Tschüß aus Leese und schonmal vielen Dank für die Mühe
Leider habe ich immer nur die Vorderseiten gescannt und gespeichert, Frank Martin. So genau hab ich es anfangs nicht genommen. Und soviel Pappe und Papier wollte ich auch nicht sammeln. Die Bilder sind vor 1923 entstanden da die Lokomotiven noch den niedrig gelagerten Kessel hatten. Da das Bahnhofsgebäude schon erweitert war gehe ich von einen Zeitpunkt zwischen 1910 und 1914 aus, wo die ersten Bahnhofsgebäude erneuert wurden.
vielen Dank, dass Du da mal vorbei gefahren bist und Bilder mitgebracht hast. Und eigentlich trifft der abfotografierte Text zu Beginn gleich einen Zweifel. Wenn das Wasserwerk 1899 errichtet wurde un der Stromversorgung des Granitwerks diente - was anderes gab es dort ja nicht, was ein solches rechtfertigte -, warum sehen wir dann halbhohe Bäume als Beweis einer längeren Wachstumphase aber nichts vom Granitwerk, wie es auf den anderen Bildern zu sehen ist?
Hallo Volker, so richtig verstehe ich deinen Einwand nicht. Du bist zu sehr Fichtenverbohrt das du nicht erkennst das auf der Tafel doch das E-Werk zu sehen ist und nicht ein Wasserwerk was es da nicht gab. Ich denke das du das E-Werk mit Wasserwerk verwechselst. Außerdem wurde der Strom doch auch noch für die elektrische Bahn auf den Hippeln benötigt. Siehe auch HSS I. Oder was meinst du sonst? Die Strecke Wernigerode-Steinerne Renne war ja schon 1897 fertig und 1898 wurde Wernigerode-Schierke in Betrieb genommen. Somit sind die ersten Bilder noch ohne E-Werk und Steinmetzbetrieb zu sehen.