Hallo zusammen, ich füge hier einmal ungekürzt die §11+13 aus dem (niedersächs.) Gesetz des NP Harz mit gültiger Fassung seit 01.03.2010 ein. Demnach gibt es eine Regelung zur Anwendung von Maßnahmen zur Vermeidung großflächigen Baumsterbens, also nach meiner Auffassung auch zur Bekämpfung des Borkenkäfers und in Folge auch zur Wiederaufforstung. Leider wurden damals die Auswirkungen gar nicht vorhergesehen. Hier müsste jetzt der unten zitierte "gutachterliche Fachplan" eintreten, um konkret Maßnahmen umzusetzen. Leider ist mir nicht bekannt, ob bereits einen solcher Fachplan erstellt wurde (was ja allerhöchste Zeit wäre) bzw. ob er schon zur Anwendung kommt (und wie schlägt er sich dann in konkreten Schritten nieder). Fakt ist auf jeden Fall, dass der NP Harz nach dem Gesetz verpflicht ist: - großflächiges Baumsterben zu vermeiden --> hat er das getan? ich denke nein - welche Strafen folgen daraus, denn die muss es nach einem Gesetzesverstoß geben (sonst leben ja in einer Bananenrepublik) - Maßnahmen zur Pflege, Entwicklung und Wiederherstellung des Nationalparks im Einzelfall anzuordnen --> welche konkret?
Viele Grüße von Jörg, der da mittendrin im Harz und NP lebt und daher manchmal eine ganz andere Sichtweise hat, als jemand, der außerhalb bzw. gar in urbanen,städtischen Strukturen lebt.
Hier der Ausschnitt aus dem Gesetz:
Dritter Abschnitt Planung, Pflege-, Entwicklungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen § 11 Nationalparkplan (1) 1Für das Gebiet des Nationalparks wird von der Nationalparkverwaltung nach Anhörung des Nationalparkbeirats und des Wissenschaftlichen Beirats ein Nationalparkplan als gutachtlicher Fachplan aufgestellt. 2Er enthält nach einer Darstellung des Zustandes von Natur und Landschaft die Ziele, Grundsätze und Maßnahmen für die Erhaltung und Entwicklung des Nationalparks, insbesondere
1. die Ziele, Grundsätze und Maßnahmen im Hinblick auf
a) den Schutz und die Renaturierung von Lebensräumen,
b) die Entwicklung von Waldflächen zu Naturdynamikzonen (Waldbehandlung),
c) den Artenschutz,
d) die Regulierung des Bestandes jagdbarer Tierarten,
2. Grundsätze für die Anwendung von Maßnahmen zur Vermeidung großflächigen Baumsterbens,
3. Ziele, Grundsätze und Maßnahmen der auf den Nationalpark bezogenen Forschung, Information und Bildung,
4. Grundsätze für die Erschließung und die Besucherlenkung sowie
5. Maßnahmen, die dem Naturerlebnis und der Erholung der ortsansässigen Bevölkerung und der Besucher dienen.
3Der Nationalparkplan nach den Sätzen 1 und 2 kann nach Maßgabe eines Staatsvertrages Bestandteil eines gemeinsamen Nationalparkplanes sein, der für das in der Anlage 1 dargestellte Gesamtgebiet des „Nationalparks Harz” aufgestellt wird.
(2) Der Nationalparkplan ersetzt für das Gebiet des Nationalparks „Harz (Niedersachsen)” den Landschaftsrahmenplan nach § 10 Abs. 1 Satz 1 BNatSchG sowie den Landschaftsplan und den Grünordnungsplan nach § 11 Abs. 1 Satz 1 BNatSchG.
(3) 1Bei der Vorbereitung der Aufstellung und Fortschreibung des Nationalparkplans ist den nach § 3 des Umwelt-Rechtsbehelfsgesetzes von einem Land anerkannten Naturschutzvereinigungen, die nach ihrer Satzung landesweit tätig sind, Gelegenheit zur Stellungnahme und zur Einsicht in die einschlägigen Sachverständigengutachten zu geben, soweit sie durch den Nationalparkplan in ihrem satzungsgemäßen Aufgabenbereich berührt sind. 2§ 38 NAGBNatSchG gilt entsprechend.
(4) 1Der Nationalparkplan bedarf der Zustimmung der zuständigen obersten Landesbehörde. 2Er ist zu veröffentlichen und bei der Nationalparkverwaltung, den Landkreisen Goslar und Göttingen, den Städten Bad Harzburg, Braunlage, Goslar, Herzberg am Harz und Osterode am Harz sowie der Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld für jedermann zur Einsicht bereitzuhalten.
(5) Der Nationalparkplan ist erstmals innerhalb von fünf Jahren nach In-Kraft-Treten dieses Gesetzes aufzustellen und bei Bedarf, spätestens aber alle zehn Jahre, fortzuschreiben.
(6) Die Planungen und Maßnahmen für den Naturpark Harz sind auf den Nationalparkplan abzustimmen.
(7) Maßnahmen zur Waldbehandlung plant die Nationalparkverwaltung im Rahmen einer Waldeinrichtungsplanung.
§ 13 Pflege-, Entwicklungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen 1Die Nationalparkverwaltung kann Maßnahmen zur Pflege, Entwicklung und Wiederherstellung des Nationalparks im Einzelfall anordnen. 2§ 15 Abs. 2 und 3 NAGBNatSchG gilt entsprechend.
Borkenkäfermanagement wird nach den folgenden Grundsätzen durchgeführt: - Bekämpfung an der Außengrenze zum Schutz gefährdeter Nachbarforstbetriebe (in einem ca. 500 m breiten Sicherheitsstreifen) - Schutz großer Fichtenkomplexe in der Naturentwicklungszone - Keine Maßnahmen in der Naturdynamikzone (Ausnahme Borkenkäfer im Sicherheitsstreifen) - rein mechanische Bekämpfung ohne Chemikalien und Giftstoffe
Also müsste in der Naturentwicklungszone der Schutz von Fichten große Priorität haben, und: Diese Bereiche, die Naturentwicklungszone machen aktuell noch etwa 40 % der Fläche des Nationalparks aus.
Würde also in 40% des NPs dieser Ansatz verfolgt, dann sähe der Wald nicht so aus, wie er jetzt durch den Borkenkäfer verändert/zerstört wurde. Für mich ist ganz klar: der NP hat gegen Gesetz und eigene Statuten verstoßen, hält das Problem bewusst klein und will von Fehlern nicht sprechen. Es wird zwar nicht mehr viel ändern, aber: Hier müssten nun endlich Strafen folgen, sonst hätten wir uns das Gesetz sparen können. Und wenn ich als Urharzer mit 400-jähriger Familientradition in Braunlage in das Gebiet des Np gehe, wohin ich seit meiner Kindheit gehe und dabei die Wege (z.B. zum Pilze oder Beeren suchen) verlasse und erwischt werde, werde ich für mein Verhalten gem. Gesetz bestraft - vergleichsweise lächerlich, oder?
Danke für die Ausführlichkeit. Ich habe mal das Forum mit dem Stichwort Nationalpark durchsucht, wie zu erwarten, jede Menge Fundstellen, nur: Der letzte Thread, der Nationalpark im Titel hatte, war 2014.
Ich meine, es ist jetzt mal an der Zeit (und Kuno hat es schon eingeläutet) die Samthandschuhe auszuziehen und die Rücksichtnahme gegenüber dem NP fallen zu lassen und mal so richtig Tacheles zu reden. Es gäbe da einiges. Allerdings fand ich in dem erwähnten Thread von 2014 die Sprachebene nicht immer zielführend. Ordentliche Argumentation statt diffuser Hiebe unter die Gürtellinie sind allemal besser.
Ich schlage vor, dass ich ein Unterforum Der Nationalpark einrichte, in dem dann zu einzelnen Aspekten und Fragen jeweils ein Thema eröffnet werden kann. Einstimmigkeit brauche ich dazu nicht, aber ein paar Ja-Stimmen würden mich dazu bringen. Ganz ohne Diskussion, die kommt dann, wenn das UFO eingerichtet ist.
Hallo Otto, Das Unterforum "Nationalpark Harz" sollte dann auch offen für nicht eingeloggte Mitglieder sein? Aktuell lesen ja nur unsere Forumsmitglieder diesen Borkenkäferbeitrag. Wenn man sich einmal ausloggt und dann die Themen im Forum betrachtet, die einsehbar sind, taucht der aktuelle Thread nicht auf. Wenn auch nicht eingeloggte Teilnehmer hier reinschauen könnten, gibt es zwei Seiten der Medaille: Zum einen werden Beiträge auch über Google gefunden, dann können auch Fachleute wie Herr Knolle dies lesen und sich ggf. mit Ihren Argumenten beteiligen und kompetente Beiträge direkt von "höchster Stelle" als Betroffene abgeben. Das kann für eine fundierte Diskussion sehr hilfreich sein. Auf der anderen Seite würde dann evtl. jeder Leser/Unbeteiligte seinen "Senf" dazugeben, was dann tatsächlich die abzulehnende Polemik fördert.
Frage in die Runde: was ist hier die richtige Vorgehensweise für die Einrichtung eines solchen Unterforums?
Es gilt dem Harzwald zu helfen (und damit dann auch alles was daran hängt)
Was kann hier ein Forum leisten ?
Dass der heutige dramatische Zustand sicherlich von niemanden gewünscht ist, ist klar. Die Entstehungsgeschichte ist rückblickend zwar gut nachvollziehbar - aber, dass es so extrem kommen würde, war in den 90er Jahren nicht so zwingend vorherzusehen.
Die Deutschland weiten Waldprobleme zeigen, dass es nicht nur ein Harzproblem ist. Auch wenn es im Harz vielleicht mit "Fehlplanungen" des NP Harz zusammen fiehl und es so einen besonders dramatischen Verlauf zur Folge hatte.
Eine juristische Aufarbeitung wird dem Wald nicht viel helfen - den immensen Schaden wird eh die Allgemeinheit zu tragen haben.....
Bleibt die Frage, was man jetzt besser machen könnte ?
In der Vergangenheit schätzte man wohl ein, dass sich ein Fichten-Urwald in den Höhenlagen bilden könnte. Mit den Klimatischen Veränderungen scheint aber Alles irgendwie in Frage gestellt sein und man such nach neuen Konzepten - überall in der Forstwirtschaft.
Weil man nicht absehen kann, wohin die Reise geht, ist es schwer jetzt das Richtige zu tun - sich breit Aufstellen erhöht vielleicht die Chancen, dass etwas passendes dabei ist. (Vielfalt allein ist nicht zwingend stabil) Ein insgesamt heisseres Weltklima bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass wir unser bisheriges Klima behalten - nur etwas wärmer und etwas extremer - es gibt auch Szenarien, wo Deutschland ohne Golfstromeinfluss deutlich kälter sein könnte.....
Auch haben sich viele (alle ?), der vom Menschen erdachten Systeme, sich auf Dauer als nicht so ganz fehlerfrei erwiesen.....
Ist es also dann richtig, per "Guerilla - forresting" heimische Baumsamen in den NP zu bringen ? (ist ja laut den Verbotstafeln nicht verboten)
Zitat von nettetal im Beitrag #35 Was hofft Ihr zu erreichen ? Es gilt dem Harzwald zu helfen (und damit dann auch alles was daran hängt) Was kann hier ein Forum leisten ? ... Eine juristische Aufarbeitung wird dem Wald nicht viel helfen - den immensen Schaden wird eh die Allgemeinheit zu tragen haben..... Bleibt die Frage, was man jetzt besser machen könnte ?
Wir hier (im Forum) werden die Karre nicht aus dem Dreck ziehen können. Wir sind keine Forstleute, keine Politiker, keine Richter. Es kann nicht unsere Aufgabe sein, den Zuständigen und Verantwortichen zu sagen, wie sie's besser machen könnten. Das heißt jedoch nicht, dass wir nicht das Recht hätten, den Finger in die Wunde zu legen und sogar darin zu kratzen.
Der Wirkungsbereich des NP umfasst ja mehr als nur den Fichtenwald. Bei mir besteht schon seit Jahren der Eindruck, dass es im Harz und teilweise auch hier im Forum als unschicklich angesehen wird, den NP zu kritisieren und in Frage zu stellen, als sei er eine heilige Kuh, der man aus sittlichen Gründen nichts tun darf. Ich weiß, dass es Harzer Forstleute gibt, die hinter der Hand wütend auf den NP schimpfen und ihn für vieles als schuldig ansehen, was ihre Arbeit erschwert oder zunichte macht, aber auf offizieller Ebene Stillschweigen bewahren. Ist ja auch eine Crux, dass sowohl die Landesforsten als auch der NP Exekutiven der gleichen Institution (Land Niedersachsen) sind. Wenn man zwei Hunde an der Leine hat, versucht man ja auch zu verhindern, dass sie einander beißen.
Vor einigen Jahren, als ich noch mehr im Harz wanderte und vielfach mit den irrsinnigen Auswirkungen der NP-Taten in Kontakt kam, habe ich auch hier darüber berichtet, und da kam mir gleich die Beschwichtigung, allen voran von dir Jens, entgegen: Aber aber, doch nicht den NP kritisieren! sowas tut man nicht.
Ich habe das damals dann eingestellt, weil ich keine Lust hatte, mich zu exponieren, aber ich denke, das war falsch, zumindest werde ich das nicht erneut tun. Schluss mit dem Schweigen, Schluss mit der Beschwichtigung. Finger in die Wunde, Finger auf die Verursacher richten und auf deren Effekte. Warum müssen wir höflich (oder ängstlich?) übersehen, dass durch den NP Kulturgüter zerstört werden (Beispiel Forsthaus Brunnenbach), er selber aber in schönster Doppelbödigkeit für eigene Zwecke Bauten errichtet?
Es wäre m.E, sinnvoll, ein Weißbuch über die Dingen anzulegen, an denen der NP mittelbar oder unmittelbar ursächlich beteiligt ist.
Man kann aber noch ganz anders anfangen: Zunächst einmal an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens im Harz mit der Frage herantreten: Was hat der NP Ihrer Meinung nach bisher Positives bewirkt? Welche Vorteile sind dem Harz (ökologisch, wirtschaftlich, was auch immer)durch den NP erwachsen? Da braucht also niemand zu kritisieren, sondern nur das Positive benennen, das es ohne den NP nicht gäbe.
Können wir hier intern ja mal damit anfangen, zumindest zweigeteilt arbeiten: einen Bereich, in dem kritisiert und bloßgelegt werden darf und einen anderen, wo nur Positives zusammengetragen wird. Was haltet ihr davon?
den Ansatz von Jens nach vorne zu sehen, finde ich sehr richtig, denn jetzt ist der Zeitpunkt, wo entschieden wird, was in der Zukunft passieren wird. Und da sollten sich die Einwohner des Harzes und die Tourismusbranche doch Gedanken machen, was sie wollen. Otto wies ja bereits daraufhin, dass dies wohl - zumindest in der Mehrzahl - Landesforsten mit demselben Dienstherren waren wie der Nationalpark. Und wer ist das Land? Seine Einwohner also zumindest Jens, Jörg, Jörn, Axel und ich als Niedersachsen. Man könnte sich im ersten Schritt z.B. ansehen, wie es im Bayerischen Wald aussieht und es dort gelaufen ist.
Aber ich möchte ein Schritt zurückgehen: Nach Jörgs Darlegung ist gegen Gesetze verstoßen wurden und fragt warum es keine Konsequenzen hat? Ich bin kein Anwalt, aber es stellt sich für mich so da: Der Verstoß ist nicht strafbewehrt, also wird die Polizei nicht ermitteln. Und wo kein Kläger ist, ist auch kein Richter. Das heißt also, wer hat (berechtigtes) Interesse diesen möglichen Verstoß zu beklagen? Die Vorgesetzten des NP? Jede Wette, das beklagte Vorgehen ist von oben irgendwie abgesegnet wurden - und wenn auf Grund der Empfehlungen von unten. Die Landesforsten? Auf das Dilemma wies Otto schon hin: Linke Tasche, rechte Tasche. Nun könnte jedoch einer der dies als nicht Rechtens ansieht oder eine Stadt wie Braunlage als Vertreter, der zumindest ideell geschädigten, einschreiten. Das bringt zwar nicht den Wald zurück und auch kein Geld, aber Einfluss und zumindest ein blaues Auge auf der Gegenseite, wenn nicht arbeitsrechtliche Konsequenzen.
Bevor man klagt, sollte man Beweise sammeln, die den Vorwurf stützen. Da fangt schon einmal an. Die Gegenseite wird dann auch Beweise in ihrer Sache vortragen. Es werden Gutachten erstellt und ich bin mir nicht so sicher, ob die hier geäußerten Vorwürfe richterlich Bestand haben. Werdet ihr denn Einsehen, dass dem so ist, wenn ein Gericht feststellt der NP hätte alles rechtlich Richtige getan und die Katastrophe wäre auf Grund der vorherrschenden Waldstruktur und des Klimawandels nicht zu vermeiden gewesen. Und das der NP unter diesen Aspekten eventuell sogar den richtigen Ansatz gewählt hat? Teure Anwälte wird man nicht begeistern können - außer man bezahlt sie selber - da der Streitwert für ideelle Schäden nicht hoch ist.
Und wer meckern will, darf das natürlich auch tun. Es gibt immer jemand, der es vorher besser gewusst hat.
klar darf man auch den NP Harz kritisieren - Vieles ist ja auch in keinen guten Zustand.
Für mein "Urteil" versuche ich beide Seiten zu verstehen.
Auch weiss ich, dass viele Dinge im Detail meist komplexer sind, als es auf den ersten Blick scheint.
Ich kenne die Verantwortlichkeiten und Möglichkeiten des "NP Harz" nur wenig - Experte bin ich zu den meisten Themen auch nicht - deshalb halte ich mich mit meinem Urteil zurück und stelle meist eher Fragen. (warum ist das so ?) oder dokumentiere den Istzustand.
Wenn man, wie Kuno belegt, dass der NP seine eigenen Zielsetzungen nicht erreicht, finde ich das gut - dass man das auch so aufzeigt.
Für mich schliesst sich dann aber die Frage an: Warum konnte der NP seine Vorgaben nicht halten ?
Wollte oder konnte man das Gefahrenpotenzial durch den Borkenkäfer nicht sehen ? (Das Papier ist ja noch von den Einschätzungen der frühen 2000er Jahre geprägt)
Ich gehe davon aus, dass man durchaus Vergleiche zu den Entwicklungen in anderen NPs gezogen hat.... (hier hat dann aber vielleicht der Klimawandel als neue Größe zusätzlich hineingewirkt)
Fehlten Mittel um mehr zu tun ?
Oder hätte ein Kampf gegen den Borkenkäfer nur bedeutet, den Prozess um wenige Jahre zu verzögern ohne einen wirklichen Nutzen daraus ziehen zu können ?.....
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Ein Auflisten und Dokumentieren von NP Aktivitäten ist sicherlich nicht verkehrt.
Gerne auch mal über die Institution NP selber berichten, damit man diese besser einordnen kann.
Hallo, kleiner Hinweis... Der Nationalpark ist nicht nur auf Niedersachsen begrenzt...wenn auch der Boss daher kommt. Aber die beiden Teile bekommen sich ja schon allein bei Fragen ob man Loipen freigibt, spurt usw. in die Haare..... Und es gab einen Aufkleber, auf dem der Borkenkäfer als lustiger kleiner Geselle seitens des NP dargestellt wurde. Nach massiven Protesten der Privatbesitzer von Wald aus Sachsen-.Anhalt hat man den dann zurückgezogen. Aber es zeigt, wie man den Käfer wohl lieb hat. Otto, solange eine Umweltministerin vom Vorgehen des NP begeistert ist, ist doch die Welt in Ordnung.. Übrigens hat es neben der Straße nach Wendefurt einen Erdrutsch gegeben, so dass die Straße halbseitig gesperrt ist. Gott sei Dank ist die Straße nicht böse betroffen. Kann, muß aber nicht mit dem Entbäumen des Waldes zu tun haben.
Ich erinnere mich an einen Felssturz Mitte der Neunziger Jahre knapp unterhalb der Staumauer des Okerstausees. Da kamen erhebliche Felsmassen herunter und die Bundesstraße war anschließend monatelang nur halbseitig befahrbar bis man alles beräumt und durch zusätzliche Maßnahmen den Hang gesichert hatte.
vielen Dank für Deine Beiträge mit den harten Fakten (sprich: Texte der Gesetze). Das ist super, das mal zu wissen! Es bringt mehr Wissen als Grundlage der sachlichen Diskussion, speziell auch für mich selbst.
Trotzdem ein paar wenige Anmerkungen:
Zitat von kuno im Beitrag #32 - Keine Maßnahmen in der Naturdynamikzone (Ausnahme Borkenkäfer im Sicherheitsstreifen)
Hier liegt aber schon wieder der Hase im Pfeffer!! Diese Naturdynamikzone ist viele viele Hektar groß, da können sich dann die Borkenkäfer in aller Ruhe massenhaft vermehren, und dann ist die Lawine so groß, dass auch für die angrenzenden Gebiete der Naturentwicklungszone und des "normalen" Wirtschaftswaldes der Schaden vorprogrammiert ist.
Zitat - rein mechanische Bekämpfung ohne Chemikalien und Giftstoffe
Der nächste Hase im Pfeffer! Denn das bedeutet im Klartetxt: KEINE Lockstoff-Fallen, nur mechanisches Absammeln. Über die Effizienz dieser Bekämpfungs-Beschränkung darf sich jeder beim Forstwirt seines Vertrauens selber informieren. Ich würde aber mal unterstellen, dass ein müdes Lächeln noch die harmloseste Reaktion sein dürfte, wenn man einem erfahrenen Waldfachmann diese Formulierung vorliest...
Zitat Würde also in 40% des NPs dieser Ansatz verfolgt, dann sähe der Wald nicht so aus, wie er jetzt durch den Borkenkäfer verändert/zerstört wurde.
Das sehe ich (leider) anders. Die Dynamik des Borkenkäfers ist sooo schlimm, dass er kaum noch aufzuhalten ist, wenn die Massenvermehrung einmal eingesetzt hat. Ich gehe schon davon aus, dass im Wirtschaftswald um den Nationalpark herum alle Möglichkeiten der Borkenkäferbekämpfung genutzt werden, d.h. insbesondere auch Pheromon-Fallen, die (meiner ziemlich laienhaften Kenntnis nach) die einzig wirklich halbwegs wirksame Waffe sind, die Massenvermehrung zu unterbinden. Wenn aber dann irgendwo ein Nachbar-Waldbestand ist, der steter Quell von neuen Borkenkäfern ist, dann ist das alles für die Katz... D.h. das Verhängnis ist, dass es großflächige Zonen im Nationalpark gibt, wo der Käfer (qua von Dir zitierter Vorschriftenlage) gar nicht bzw. nur unzureichend bekämpft werden soll!
Zitat der NP hat gegen Gesetz und eigene Statuten verstoßen, hält das Problem bewusst klein und will von Fehlern nicht sprechen.
Da hast Du zwar recht - aber ich bin da ganz bei Volka: da leider nirgendwo irgendwelche Konsequenzen festgelegt sind, ist das ein zahnloser Tiger! Ja, Du hast recht: dieses Gesetz hätte man sich wirklich sparen können! Denn es dokumentiert nur, dass man den Borkenkäfer nicht bekämpfen will! Das ganze ist eben nur etwas verbrämt, damit es nicht explizit so drinsteht. Aber gerade die Beschränkung der Maßnahmen: * gar keine Maßnahmen in den "Naturdynamik-Bereichen" * nur beschränkte Maßnahmen in den "Natur-Entwickluns-Zonen" und in den (viel zu schmalen!!) Sicherheitsstreifen * keinerlei Konsequenzen für den Fall, dass der Nationalpark dem gesteckten Ziel "Schutz großer Fichtenkomplexe" nicht gerecht wird zeigt, worauf es eigentlich hinausläuft: Man will nicht.
Zitat von OOK im Beitrag #33 Ich meine, es ist jetzt mal an der Zeit (und Kuno hat es schon eingeläutet) die Samthandschuhe auszuziehen und die Rücksichtnahme gegenüber dem NP fallen zu lassen und mal so richtig Tacheles zu reden. ... Ich schlage vor, dass ich ein Unterforum Der Nationalpark einrichte, in dem dann zu einzelnen Aspekten und Fragen jeweils ein Thema eröffnet werden kann.
Den Vorschlag finde ich recht gut. Trotzdem frage ich mich, was wir dann eigentlich erwarten bzw. erreichen wollen.
a) eine Außenwirkung? Sprich: Einflußnahme auf den Nationalpark? Deine Formulierung "Samthandschuhe auszuziehen und die Rücksichtnahme gegenüber dem NP fallen zu lassen" suggeriert dies. Jedoch fürchte ich, dieses Forum ist dafür viel zu speziell, eine viel zu kleine Nische. Wenn man eine substanzielle Änderung der Nationalpark-Politik erreichen wollte, muss man (so fürchte ich) andere Kaliber auffahren. Einflußnahme über Bild-Zeitung, Spiegel, Fernseh-Kanäle. Lobby-Arbeit bei Politikern. Dauerhafte Argumentation bei Umweltverbänden mit ganz klarer Dokumentation, wie schädlich das ist, was sich aktuell im Harz vollzieht. All dies müsste man wohl tun. Dazu sehe ich mich aber nicht in der Lage, und ich glaub auch nicht, dass wir hier gemeinsam im Forum in der Lage wären, das zu stemmen. Insofern, meine bescheidene Meinung: für eine substanzielle Außenwirkung ist unser Forum zu klein, zu schwach, zu speziell.
b) "Innenwirkung" - sprich: bessere Verständigung für uns innerhalb des Forums über die Dinge, die mit dem Nationalpark zusammenhängen? Das könnte man gern tun. Nur denke ich, dass das auch sehr schnell wieder verebbt. Du schreibst ja selbst, dass (vor der aktuellen Diskussion) das letzte Mal in 2014 über den NP diskutiert wurde. D.h. wenn jetzt das Unterforum "NP" käme, würde es wohl (oder zumindest vielleicht) wieder so enden, dass sich alle Jubeljahre dort mal eine Diskussion entzündet, und sonst ist "Ebbe". Wenn einen das nicht stört, kann man natürlich trotzdem das Unterforum "NP" machen. Aus meiner Sicht aber nicht zwingend nötig - die "NP"-Thematik könnte man auch innerhalb der "Forstwirtschaft" weiter verfolgen.
Soweit meine bescheidene Meinung. Beste Grüße, Bernd