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Dieses Thema hat 162 Antworten
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Volka Offline




Beiträge: 4.717

24.04.2024 19:51
#91 RE: zwischen Schurzfell und Hesseröder Straße Antworten

Hallo!

Es gibt leider nur kaum Bilder von der alten Streckenführung der NWE zwischen den heutige Haltepunkten Schurzfell und Hesseröder Straße. Eines davon hatte Winfried früher bereits in einem seiner Beiträge eingefügt. Hier ist die Ansichtskarte nochmal - übrigens auch an einem 24.04. geschrieben. Der Blick geht ziemlich genau in Richtung Norden.


Abb. 15: Postkarte Restauration zum Eldorado in Salza

Wie gut sind doch das Gebäude und Details im Vordergrund zu erkennen. Der Mann an der Laterne, an der eine Leiter gelehnt ist, blickt auch genau in die Richtung von wo ein Zug zu erwarten wäre. So wie er da steht, könnte man fast meinen, er würde eine dienstliche Handlung vornehmen, wofür aus meiner Sicht die Kleidung zu vornehm ist. Wozu die außergewöhnlich gut aussehende Tür am rechten Bildrand gehört, bleibt fraglich. Der Zug dagegen ist außergewöhnlich schlecht hineinretuschiert worden. Er zeigt aber deutlich eine Mallet, wie sie die NWE damals besaß. Der sichtbare Gleisverlauf und der Hintergrund passt aber zu dem, wie er auch in dem Messtischblatt abgebildet ist (Abb.1). Ganz links erkennt man darüber noch ein kleines Stück Zaun als Grundstücksbegrenzung. Wie es dort in Luftbildern von 1945 und 2023 aussieht, ist in der folgenden Abbildung dargestellt:


Abb. 16: Die Situation am Eldorado in Nordhausen-Salza in Luftbilder von 1945 und 2023

Ich habe zwei verschiedene georeferenzierte Luftbilder von 1945 eingefügt, da man unterschiedliche Details in ihnen gut erkennen kann. Außerdem lassen sich separat nochmal die heutigen Grenzen der Flurstücke darstellen. So ist die Lage des Eldorados noch heute gut erkennbar sowie des nicht mehr existierenden Hauses mit der Nummer 1 dessen Zaun auf der obigen Ansichtskarte gerade noch erfasst ist.

In den Luftbildern wird die Lage des ehemaligen markanten Bahnübergangs deutlich. Den Zuckerweg in seiner heutigen Form als Straße hat es zu Betriebszeiten noch nicht gegeben. Der Verlauf der abgebauten Strecke ist jedoch im nördlichen Bereich noch deutlich als heller Streifen in den Luftbilder von 1945 zu erkennen. Mit dem Abstand zu den Grundstücken könnte man vermuten, dass hier eine Straße bereits beim Bau der Eisenbahn vorgesehen war. Wer sich die Bilder darüber ansieht, wird aber auch feststellen, dass die alte NWE-Strecke heutzutage teils auf der Straße liegen würde.

Südlich des Bahnübergangs ist der Verlauf der abgebauten Strecke nicht durch ein relativ breiten und hellen Streifen gut ersichtlich. Die rekonstruierte Lage ergibt sich durch mehrere Aspekte entlang des Streckenstücks und der Tatsache, dass es in Richtung Nordhausen ein ziemliches langes, gerades Stück war. Der auf diesem Bild zu sehende Bereich ist eher ein verwilderter, ungepflegter erscheinender Strich zwischen zwei Fußwegen, der witzigerweise mit der Lage der heute dort stehenden Bäume zusammenfällt. In diesem Bereich ist das Luftbild vom 08.04.1945 bereits schlechter als Ganzes georeferenzierbar, da es sich er sich am Rande befindet. So sind kleine Abweichungen zwischen den Bildern zu erkennen. Beim Bild vom 22.0.1945 ist es gerade umgekehrt. Da ist es der Norden am Rand des Bildes (schwarze Ecke).

Interessant ist es jetzt natürlich sich vor Ort den damaligen Gleisverlauf vorzustellen. Ich habe dazu zwei Bilder von Googles Street-View verwendet. Dummerweise enden die Aufnahmen aus beiden Richtungen jeweils ca. 100 m vor dem Kreisel. Persönlich war ich dort zuletzt im November 1990. Vielleicht ist dies ein Anlass dort mal wieder vorbeizuschauen?


Abb. 17: Blick aus dem heutigen Zuckerweg südwärts in Richtung ehemalige Kreuzung beim Eldorado mit nachgezeichnetem Gleisverlauf


Abb. 18: Blick aus der Bochumer Straße nordwärts in Richtung ehemalige Kreuzung beim Eldorado mit nachgezeichnetem Gleisverlauf

Viele Grüße

Volker


Bergmensch und Harzwanderer haben sich bedankt!
Volka Offline




Beiträge: 4.717

24.04.2024 21:02
#92 RE: zwischen Schurzfell und Hesseröder Straße Antworten

Nachtrag: Habe das Ganze noch in ein Foto von Winfried versucht zu übertragen:


Abb. 19: Ungefähre Lagen übertragen mit Blick auf den heutigen Kreisel


Bergmensch, Krimderöder und Harzwanderer haben sich bedankt!
Krimderöder Offline



Beiträge: 104

25.04.2024 10:07
#93 RE: zwischen Schurzfell und Hesseröder Straße Antworten

Guten Morgen allersseits,

Volker, vielen Dank für Deine Fleißarbeit,es ist echt Wahnsinn, was man da alles erkennen kann.
Zum Zuckerweg wäre noch anzufügen, das es sich hierbei um einen alten Weg Richtung Harz (Niedersachswerfen) handelt, der praktisch nordwärts aus Nordhausen geradeaus führte, Salza an seiner Ostseite streifte, am "Schurzfell" in der damaligen Schmiede ! für die Fuhrleute einen Werkstattstop bei Bedarf ermöglichte und auch, nach Erteilung der Schankkonzession, dem Schmied ermöglichte, auch Getränke aus zu schenken. daraus entwickelte sich eine
gut gehende Ausflugsgaststätte mit großen Saalanbau, die leider vor der Wende wegen Baufälligkeit abgerissen wurde.

Die Paralelle findet sich noch heute im Brunnen an der "Pferdetränke" gegenüber der Wendeschleife "Parkallee" mit der ehemaligen Gaststätte "Gambrinus", von deren kleinen Sommergarten man in den frühen 60gern der Feldbahn der neben liegenden Ziegelei Kalenberg bei einer Fassbrause zu schauen konnte (heute JET-Tankstelle), wie die kleine offenen Diesellok mit 4-6 Kipploren in Richtung Lehmgrube gegenüber dem Gehege verschwand.
Ab dem Schurzfell verläuft auch heute noch links/westlich der Kastanienallee Goetheweg ein ungepflegter Feldweg entlang nach Krimderode immer westlich der Harzquerbahn, etwa 400 m nach dem Schurzfell das nach Westen zeigende Grundstück der ehemaligen Gärtnerei Schepe streifend.
Am Ortsteil Obersalza führte dort, wo heute die Zorgebrücke der Harzquerbahn im km 5,0 den Fluss quert, eine Furt hindurch. Heute gibt es dort noch die alte Flurbezeichnung "Diethfurt" und am Zollhaus "Am Zoll" im km 5,3 der Harzquerbahn mündete die Verlängerung des Zuckerweges in die heutige Bundeststraße ein und erreicht somit hannoversches Gebiet .
In den Mitte 70gern begann man, das Eldorado ab zureißen und Baufreiheit für die heutige Wohnanlage Zuckerweg zwischen dem eigentlichen ZUckerweg und der Harzquerbahn zu schaffen, wobei natürlich die alte Wegeslage entsprechend korrigiert wurde.
Soweit meine Ergänzungen dazu
Grüße Winfried

PS: Es gab um 1910 dort am Schurzfell einen Haltepunkt für die Ausflügler zum Lokal, vermutlich sogar an der heutigen Stelle.

Angefügte Bilder:
Gedenkstein Schurzfell 27.12.19.jpg  

Volka, Bergmensch, Ilfelder und Harzwanderer haben sich bedankt!
Krimderöder Offline



Beiträge: 104

28.04.2024 19:09
#94 RE: zwischen Schurzfell und Hesseröder Straße Antworten

Nachtrag 2:

Volker machte mich dankenswerter Weise darauf aufmerksam, das ich zum Thema "Kreuzung am Eldorado" noch etwas vergessen habe zu erwähnen.
Also, schon in den 80gern wurde mir von alten Eisenbahnern erzählt, um etwa 1910 hätte es einen Unfall mit einem Personenzug und einem Fuhrwerk dort gegeben. Aus der Salzaer Straße kommend, hätte der Fuhrwerkslenker den ungesicherten Bahnhübergang befahren und hätte dann mit einem aus dem Harz kommenden Zug eine "Begegnung der unerwünschten Art" gehabt. Dabei wäre die Lok und der kleine 2achsige PackPostwagen entgleist und beschädigt wurden, ebenso natürlich leider auch die Pferde samt Fuhrwerk und Ladung.
Dazu muss man sagen, das es in dieser Konstellation kein vernünftiges Sichtdreieck gab, auch wenn man davon ausgeht, das Fuhrwerk und Zug weit unter 50 km/h fuhren. Nimmt man die Ansicht der gezeigten alten Postkarte als real an, dann wäre soetwas durchaus möglich, zumal damals die Fuhrwerkslenker auch nicht unbedingt vorausschauend und vorsichtig unterwegs waren. Zu meiner Kinder-und Jugendzeit gab es auch solche Verkehrsunfälle, bei denen die Fuhrwerke recht zügig unterwegs waren.
Es gibt natürlich auch die Variante, das Roß und Fuhrmann ihren eigenen Trott hatten, also unaufmerksam waren, und Pferde sind eben Tiere, die in kritischen Situationen sich anders verhalten als gewohnt.
Ein weiterer, wenn nicht entscheidender Grund aber war wohl das Versäumnis der Schrankenwärterin, die hier für Ordnung sorgende Schiebeschranke ! nicht rechtzeitig geschoben zu haben! Allerdings ist diese Stelle mit dem Fahrbahnseitenwechsel sowieso als Gefahrenstelle sicherlich bekannt gewesen und etwa 30 m weiter erfolgt die Einmündung der schon immer, auch früher, stark befahrenen Salzaer Straße, sodass man annehmen sollte und müßte, das der Zug mit besonderer Aufmerksamkeit, sprich niedriger Geschwindigkeit und entsprechenden Signalen, passiert hätte.
Leider werden wir es wohl nicht mehr erfahren, ob und wie sich dieser Zwischenfall ereignet hat, denn ich war vor etwa 15 Jahren schon mal im Stadtarchiv und habe mir diverse Jahrgänge der Nordhäuser Zeitung per Mikrofilm zu Gemüte geführt, aber keinerlei Hinweise auf so einen damals sicher spektakulären Zwischenfall gefunden. Ich gehe mal davon aus, das der mir bekannte damalige Eisenbahner mich nicht veräppeln wollte, also bleibt ein großes Fragezeichen mit den dann üblichen "Hätte, Wenn und Aber", sicher unbefriedigend, aber im Moment nicht zu ändern.
Sollte Jemand aber über einen "sachdienlichen" Hinweis verfügen, würde ich mich um eine Nachricht sehr freuen.

Einen guten Abend wünscht Winfried


Volka, Harzwanderer, Drei Annen Hohne und Bergmensch haben sich bedankt!
Volka Offline




Beiträge: 4.717

05.05.2024 20:33
#95 RE: zwischen Schurzfell und Hesseröder Straße Antworten

N'Abend!

Der nächste markante Punkt an der alten Strecke in Richtung Nordhausen ist sicherlich der Haltepunkt Altentor, den wir in diesem Thema weiter oben bereits einmal in seiner neuen Form mit dem Anschlussgleis zum VEB Nortak hatten. Wie bereits geschrieben, gibt es nur wenige Abbildungen, die diesen Streckenabschnitt im Original zeigen. Eine ist die etwas stilisierte Darstellung der Fabrik im Briefkopf einer Rechnung. Selbige entstammt einem Angebotsbild eines bekannten Internet-Kaufhauses. Das Werk selber ist darin aus Blickrichtung Süden sehr gut wiedergegeben. Aber die Eisenbahn, die in Seitenlage der damaligen Steinstraße, dann Ernst-Thälmann-Straße und der heutigen Bochumer Straße folgt, würde man nicht als NWE identifizieren. Den im Werkgelände befindliche kleine Park finde ich übrigens sehr erwähnenswert! Ungewöhnlich für eine Fabrik und sagt einiges über die Eigentümer und deren Eigentumsverhältnisse aus.


Abb. 20: C. A. Kneiff auf einem Rechnungsbogen des Jahres 1907

Ein frühes Luftbild zeigt das Werk aus nördlicher Richtung. Die gesamte Werbeseite der damaligen Kautabak-Fabrik C. A. Kneiff, aus der ich das Bild schnitt, hatte ich vor vielen Jahren bereits hier eingestellt gehabt.


Abb. 21: Luftbild der Kautabak-Fabrik C. A. Kneiff aus "Nordhausen - Die 1000 jährige Stadt am Harz", S. 52

Wer auf die obige Abbildung klickt, bekommt das Bild auch größer dargestellt. Im folgenden Ausschnitt habe ich darin die Gleislage nachgezeichnet. Für mich sieht es auch so aus als sei drauf ein Bahnsteig mit ca. 70 m Länge zu erkennen. Sicher bin ich mir darüber jedoch nicht. Ein Stück weiter im Hintergrund befindet sich dann die ehemaligen Gaststätte "Zur Scharfen Ecke" die bis zur Einweihung der neuen Strecke und des zugehörigen Bahnhofsgebäudes als Agentur für die NWE an diesem Haltepunkt diente. Thomas und Winfried haben diese in ihrem heutigen Zustand uns bereits hier und hier gezeigt.


Abb. 22: Ausschnitt aus dem obigen Luftbild mit Lage der alten NWE-Strecke und vermuteten Bahnsteig

Das Luftbild lässt sich sogar einigermaßen georeferenzieren und über ein heutiges digitales Orthophoto legen (hier von 2022 aus der bereits bekannten Quelle). Dass die Georeferenzierung nicht perfekt klappt, kann man besonders an den Rändern erkennen: Die Zorge fließt darin etwas zu weit westlich. Das für uns Wichtige passt dann einigermaßen. Sieht aber insgesamt schon etwas schräg aus :-)


Abb. 23: das georefernzierte Luftbild auf aktuellem DOP aus 2022 mit eingezeichneten alten und neuen Streckenverläufen

Und das Ganze nun ohne Luftbild. Der schöne, kleine Park ist leider einem etwas größerem Parkplatz gewichen.


Abb. 24: Die heutige Situation ohne dem Luftbild (und ohne Park)

Viele Grüße

Volker


Volka Offline




Beiträge: 4.717

13.05.2024 20:39
#96 RE: zwischen Schurzfell und Hesseröder Straße Antworten

Und nun das Ganze nachgezeichnet in Street-View Bildern von Google aus dem November 2022


Abb. 25: Blick in Richtung Süden vom heutigen Bahnübergang in Altentor aus


Abb. 26: Blick in die andere Richtung (Norden) vom heutigen Bahnübergang in Altentor aus


Abb. 27: Ein Stück weiter südlich mit Blick in Richtung Süden mit heutigem Bahnhofsgebäude rechts und der ehemaligen Agentur links. Die Strecke dürfte hier und im Weiteren ziemlich mittig des heutigen Bürgersteigs verlaufen sein.


Krimderöder hat sich bedankt!
Volka Offline




Beiträge: 4.717

15.05.2024 22:17
#97 RE: zwischen Schurzfell und Hesseröder Straße Antworten

N'Abend!

Endspurt für diesen Abschnitt:

Während für diesen Streckenabschnitt die alte Streckenführung in den Luftbildern von 1945 sich durch die spätere Nutzung als Weg als ein heller Pfad abzeichnet, stellt sich dies im südlichen Stück beim zweiten Blick umgekehrt heraus: Nach dem Verlassen der heutigen Bochumer Straße ist zwar auch ein heller Pfad teilweise entlang der Schrebergärten sichtbar. Einfädelnd in den heutigen Streckenverlauf ist aber beim genaueren Hinsehen ein dunklerer, breiterer Strich. Diesen nutzte ich zum Rekonstruieren.


Abb. 28: Streckenverlauf des Abzweigs im Luftbild von 1945

Der dunkle, breite Strich wird zur Bochumer Straße jedoch immer dünner und verschwindet dann fast ganz. Und wenn man dann die Kurve in die Einmündung zur Straße ohne merkwürdigen abgeknickten Verlauf einzeichnen möchte, schneidet man die Hausecke des dort stehenden Gebäudes ziemlich. Egal wie man es versucht, es ist jedenfalls weit von der Profilfreiheit entfernt. Es gibt dafür aber einen einfachen Grund: Das Haus ist erst nach der Umlegung der Strecke errichtet wurden. Ersichtlich wird es durch die Überlagerung des Messtischblattes von 1934 ohne die alte Strecke und die durch die Alliierten im Krieg überarbeitete Version:


Abb. 29: Selber Bereich im Messtischblatt von 1934 in blau und in rot in der durch die im Krieg durch die Alliierten überarbeitete Version

Und wenn man den Ausschnitt mit dem Verlauf in dem DOP von 2022 überlagert, sieht es so aus. Dank der eigentlich nicht so wünschenswert Seitenansicht der Hauswände für diese Aufnahmetechnik, kann man vor Ort den Verlauf bestimmt besser verfolgen. Ein geeignete Street-View-Ansicht zum Einzeichnen des alten Streckenverlaufs wie oben hat sich leider nicht finden lassen.


Abb. 30: Der Bereich im digitalem Orthophoto von 2022

Mit OpenStreetMap kann man nun auch sehen, dass die Bahn früher einmal durch die heutige Hardenberg Straße 30 führte, anschließend das Gelände des Montessori-Kinderhaus kreuzte, dann sich durch die Wohnungen in der Bochumer Straße 74 bis 80 schlängelte bevor sie bei Hausnummer 90 vollständig auf die Bochumer Straße eingeschwenkt ist.


Abb. 31: Streckenverläufe in OpenStreetMap mit Straßennamen und Hausnummern

Zum Schluss nun die Einfädelung in den heutigen Streckenverlauf der Harzquerbahn ca. 13 Meter nördlich des Bahnsteigs des Haltepunkts Nordhausen Hesseröder Straße. Es sind die zurzeit bei OpenStreetMap hinterlegten Eisenbahnstrecken dargestellt. Links, im Westen erkennt man gerade noch die heute nicht mehr existierende Ausfädelung vom Nordhäuser Rangierbahnhof zur Südharzstrecke nach Northeim. Im Osten führt in dieser Auflösung ebenso eckig das normalspurige Anschlussgleich zum Schachtbau ab, was nach der Wende abgebaut wurde. Das gilt auch für die weiteren 1435 mm Anschlussgleise an der Harzquerbahn. Diese sind z.T. fehlerhaft eingezeichnet oder fehlen gänzlich. Deren Korrektur ist wie bereits angekündigt etwas für später.


Abb. 32: Einfädelung in die heutige Harzquerbahn mit den zurzeit bei OpenRailwayMap eingezeichneten Strecken

Insgesamt 32 Bilder hierfür. Mir reichts.

Viele Grüße

Volker


Krimderöder und Harzwanderer haben sich bedankt!
Krimderöder Offline



Beiträge: 104

15.05.2024 22:47
#98 RE: zwischen Schurzfell und Hesseröder Straße Antworten

Guten Abend allerseits!

Volker, vielen Dank für Deine Fleißarbeit, nun ist wohl alles in diesem Zusammenhang hinlänglich erklärt und mit Deinen Karten übersichtlich und abschnittsweise belegt.
Frage, im letzten Bild kommt eine gestrichelte Doppellinie die Schmalspur kreutzend unten nach rechs herüber auf das Schachtbaugleis.
Sollte das die Gleisverbindung der Normalspur zu den östlich der Harzquerbahn liegenden Anschlussgleise sein, ist sie genau falsch herum eingezeichet auf der Karte. Man musste zum Seitenwechsel immer erst in den Stummel fahren, um dann nach Aufschließen und Umlegen der Weichen auf die Östlichen Gütergleise zu gelangen.

Zwischen der Trafostation und dem Neubaublock etwa verlief die Strecke auf die Steinstraße, heute Bochumer Straße.09.03.2010

Und so sah es im April 2010 aus, Blickrichtung Nord.

Grüße Winfried


Harzwanderer hat sich bedankt!
Krimderöder Offline



Beiträge: 104

15.05.2024 23:43
#99 RE: zwischen Schurzfell und Hesseröder Straße Antworten

Hallo,

da ich gestern im Stadtarchiv Nordhausen war, dachte ich mir, ich bringe ein paar Originalunterlagen zum Thema mit. Leider war das Auseinanderheften der Einzelseiten nicht möglich, ohne eventuell Schäden zu hinterlassen, sodass mir nur das Abfotografieren blieb. Ich hoffe, das die Präsentation der Einzelseiten auch so interessant genug ist.






Viel Spaß beim Studieren

Winfried


Volka, Bergmensch, Harzwanderer und Ilfelder haben sich bedankt!
Bergmensch Offline




Beiträge: 3.382

16.05.2024 08:50
#100 RE: zwischen Schurzfell und Hesseröder Straße Antworten

Moin Winfried.
Leider geht hier nichts zu öffnen.

Gruß von ganz oben, der Bergmensch 🙋‍♂️


Krimderöder hat sich bedankt!
Krimderöder Offline



Beiträge: 104

16.05.2024 08:54
#101 RE: zwischen Schurzfell und Hesseröder Straße Antworten

Guten Morgen,

ja, mit Sicherheit mein Fehler. Er wird noch behoben Reiner.

Gruß Winfried


Bergmensch und thannator haben sich bedankt!
schaefif Offline



Beiträge: 5

20.05.2024 17:41
#102 RE: zwischen Schurzfell und Hesseröder Straße Antworten

Guten Abend
Sehr Interessantes Dokument. Vielen Dank für deine Mühe.
Gruß Frank


Krimderöder hat sich bedankt!
Harzwanderer Offline



Beiträge: 1.255

21.05.2024 13:33
#103 RE: zwischen Schurzfell und Hesseröder Straße Antworten

Hallo Winfried

vielen Dank Volker und Winfried für die Originaldokumente, Karten und Pläne. Das dokumentiert das alles sehr schön!
Auf der letzten Abbildung in Winfrieds Beitrag (die Karte mit alter und neuer Streckenführung) stolpere ich aber doch über ein Detail...
Und zwar:
Die alte Streckenführung ist blau eingezeichnet, die neue rot. Soweit, so klar. Nur weist die rote Streckenführung einen interessanten Unterschied auf: südlich des neuen Bahnhofes Altentor ist die neue Strecke als Doppellinie gezeichnet. Nördlich davon dann aber nur als Einfachlinie. Und der Übergang direkt am neuen Empfangsgebäude Altentor sieht verdammt nach einer Weiche aus.
Wenn man also diese Zeichnung nur für sich nimmt, könnte man es so deuten, dass das Stück von Nordhausen Nord bis Nordhausen Altentor sogar 2gleisig geplant war...? Was natürlich erstaunlich wäre, zumal in den anderen von Winfried gezeigten Originaldokumenten keine Rede davon ist. Also irgendwie rätselhaft das ganze für mich...

Beste Grüße, Bernd


Krimderöder, Volka und Ilfelder haben sich bedankt!
Krimderöder Offline



Beiträge: 104

21.05.2024 17:56
#104 RE: zwischen Schurzfell und Hesseröder Straße Antworten

Hallo in die Runde,

Harzwanderer, Du hast ein scharfes Auge!Und richtig geschlussfolgert, dort sollte tatsächlich ein Kreuzungsgleis für einen geplanten Vorortverkehr mit hin, also eventuell ein Vorläufer des heutigen Straßenbahnverkehr Nordhausen-Ilfeld. Auf diesem Abschnitt spielte sich ja bis Ende der 60 ger Jahre doch ein umfangreicher Pendlerverkehr von und zu den Arbeitsstätten in Nordhausen ab. Da die NWE auch den Busverkehr Nordhausen-Altentor Parkallee- Krimderode Gaststätte Rummel-Niedersachswerfen NWE- Harzungen-Neustadt-Osterode-Ilfeld Wiegersdorf und Bahnhof Ilfeld-Niedersachswerfen NWE- Und zurück nach Nordhausen betrieb, gab es extra Zubringerbusse aus Neustadt zum Zug. Selbst um Mitternacht war es möglich, noch in die genannten Orte nach Hause zu kommen. Übrigens gab es diese Linie dann auch vom VEB Kraftverkehr bis zur Wende genau mit diesen Stationen. Daher war es klar, das die NWE versuchte, den Verkehr bei Bedarf zu verdichten, das nun daraus nichts wurde, ist ein anderes folgenreiches Kapitel.

Grüße Winfried


Volka, Harzwanderer und Ilfelder haben sich bedankt!
Volka Offline




Beiträge: 4.717

29.05.2024 22:07
#105 RE: zwischen Schurzfell und Hesseröder Straße Antworten

Nun dachte ich, ich wäre fertig mit diesem Abschnitt. Jedoch brachten mich Winfrieds Karte des Lageplans zum Umbau sowie die folgenden Anmerkungen von Bernd und wiederum Winfried dazu mir das Ganze nochmal anzusehen. So sieht es also aus, wenn man den Lageplan auf ein heutiges Luftbild transformiert. Ganz exakt klappt es nicht, da der Plan beim Abfotografieren erhabene Knicke aufwies:


Abb. 33: Lageplan zum Umbau von 1933 auf heutigem Luftbild

Und in dem Bereich, wo vom Süden her der eingezeichnete zweigleisige Verlauf beginnt, lag auch mal ein Gleis und zwar das Ausziehgleis der NWE zur Bedienung der normalspurigen Anschlüsse. Das war übrigens die direkte Verlängerung des bereits von Nordhausen-Nord kommende, parallele normalspurige Zuführgleis. Das kann man z.B. im Luftbild von 1980 ganz gut erkennen (siehe folgende Abbildung links). Und wenn man ein geeignetes Luftbild von 1945 hinzuzieht, stellt man fest, dass es zur damaligen Zeit noch über 100 m länger war als zuletzt. Das bemaßte UTM-Gitter mit 100 m Gitterabstand in Abb. 34 zeigt die größere Länge an.


Abb. 34: Das normalspurige Ausziehgleis 1980 links und 1945 rechts.

Zoomt man jetzt im Luftbild von 1945 nochmal raus, erkennt man auch den damals vorhandenen Platz für die mögliche Fortführung entsprechend dem Lageplan zum Umbau. Man könnte demnach annehmen, dass die zweite rote Linie neben dem heutigen Meterspurgleis eine normalspurige Fortführung und die Zusammenführung dann der Beginn des geplanten dreischienigen Abschnitts bis Ilfeld hätte gewesen sein können.


Abb. 35: Normalspuriges Ausziehgleis 1945 und deren mögliche Fortführung entsprechend zum Lageplan für den Umbau

Ich hoffe, ich konnte mich verständlich ausdrücken.


Krimderöder, Bergmensch, Ilfelder und Harzwanderer haben sich bedankt!
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